Bregenz - Genf - Wandern so lange der Urlaub reicht

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Jakobsweg

01  Samstag 03.08.07  

Schon früh am Morgen stehen wir auf um ja nicht den Zug um kurz vor 6 h in Ebersberg zu verpassen. Haben wir wirklich nichts vergessen? fragen wir uns als wir Opas Auto besteigen. In München steigen wir in den Zug nach Bregenz um, dass wir um 10:20 h erreichen. Mit dem Bayerntiket sollte man mit diesem Zug nicht fahren, diese Erfahrung machen 4 Pilgerinnen, die a) nachzahlen und b) den Zug am nächsten Bahnhof verlassen müssen. Freudig und voller Elan steigen wir aus, das Abenteuer zweiter Teil kann beginnen aber….

27 km   80 hm   10:30 – 19:00  Bregenz bis Rheineck

Wo war damals das Jakobsschild? Bei der Kirche – Franz, am See – Christa. Selbst als wir zu unserem damaligen Hotel zurückgehen, ist kein Schild zu sehen, na das geht ja gut los. Ich bilde mir ein es geht oben rüber und setze mich durch, Christa brummelt genervt hinten nach. Laut Stadtplan müssen wir sowieso über die einzige Brücke eines Flusses, ob unten rum, oder oben rum. Ein „Heckenschneider“ verwickelt uns in ein „Pilgergespräch“, die Laune steigt wieder. Später wissen wir, bis Rorschach gibt es keinen Jakobsweg, (der läuft von Bregenz über Appenzell nach St. Peterszell), wir schlagen uns über andere Wanderwege kreuz und quer durch und machen bei warmen, aber Sicht mäßig trübem Wetter wohl auch ein paar Umwege. 2 Kilometer vor der Grenze zur Schweiz wird ein Radler auf uns aufmerksam und begleitet uns quatschend gute 20 Minuten. Zum Schluss der Tipp, eine Übernachtung, noch vor der Grenze zum Sonderpreis. Freudig fragen wir die beleibte Dame hinter der Theke und bekommen eine wenig damenhafte derbe Auskunft; "Nichts mehr frei"! Wobei besonders der Tonfall schockte. Was soll`s, gehen wir eben weiter. In der Schweiz dann klingle ich bei einem etwas zwielichtem „Hotel“, etwa ein Bordell? Dann aber haben wir`s geschafft, 130 Franken kostet der Spaß (sind 80 Euro), aber weiter gehen wir nicht mehr! Wird wohl ein teurer Urlaub werden.

02  Sonntag 05.08.07   

28 km / 781 hm / 432 tm / 9:15 -19:00 Rheineck bis St.Gallen

Heute ist es sehr heiß. Über einen wunderschönen Höhenweg erreichen wir schließlich Rorschach, schlendern an der Uferpromenade entlang und rätseln, welches Schiff wohl die Pilger aus Lindau bringen mag. Nach einer ausgiebigen Brotzeit wandern wir weiter und kommen zufällig auch am Jakobusbrunnen vorbei, den gesuchten Eingang zur Kirche finden wir aber nicht. Ein durchtrainierter Radler, begleitet uns das Radl schiebend, einen steilen Weg hoch, er ist schon einige Etappen des Jakobusweges gefahren. In St. Gallen ist die Orientierung etwas schwierig, wir kommen aber trotzdem gut durch und können nicht glauben wie lang diese Stadt ist. Begeistert sind wir von der evangelischen Kirche und natürlich von der Kathedrale. Die Quartiersuche gestalten wir umständlich, nervend und zeitraubend. Erst ein zweiter Anruf bei der Jugendherberge erfreut uns wieder, es ist was frei und kostet nicht soviel. Aber wir müssen wieder ein ganzes Stück zurück und natürlich hoch. Damit noch nicht genug, dasselbe zum Abendessen noch einmal. Es gibt Döner.


03  Montag 06.08.07

22 km / 700 hm / 383 tm / 9:15 -18:00  St. Gallen bis Schwellbrunn

Nach dem guten Frühstück gehen wir wieder zur schönen Altstadt, besichtigen noch mal den Dom, holen uns Pilgerstempel und staunen mit Filzpantoffeln an den Füßen, über die Rokoko Bibliothek von St. Gallen. Erst gegen 11:00 sind wir wieder richtig auf dem Weg, plötzlich hält ein Linienbus, ich winke ab, nein wir fahren nicht mit! Da kommt die entscheidende Frage; „seit ihr Jakobspilger?“/ Ja / „Ich auch“, Türen zu und weg ist er wieder. Die kleine Kapelle Maria Einsiedeln ist zugesperrt, Zeit zum biseln…..muss wohl lange gebraucht haben, denn schon kommt der Bauer und…..sperrt uns das Kleinod auf. Der Weg führt dann weiter, gewinnt an Höhe und ist landschaftlich ein Traum. Der Säntis ist zu sehen, die Häuser von Schwellbrunn reihen sich auf dem Bergsattel. Das angerufene Gasthaus ist leider schon voll und gibt uns die nächste Telenummer; „Eigentlich habe ich ja Betriebsurlaub und bin noch auf dem Feld, aber gut“…. „wenn ihr warten könnt bis ich da bin“…, dass machen wir natürlich nur zu gern und bald schon kommt die Wirtin, kocht ein einfaches aber leckeres Mal und unterhält sich mit uns auf der Terrasse. Ich erkunde noch ein Stück des morgigen Weges und erlebe einen herrlichen Sonnenuntergang.

04  Dienstag 07.08.07
30 km / 883 hm / 1311 tm / 9:15-20:00  Schwellbrunn bis St. Gallenkappel

Irgendetwas besonderes hat ihre Frau, meint die Wirtin beim Frühstück, ich bejahe, stimmt ja auch. Noch wissen wir nicht, dass es eine Mammuttour wird, es ist bewölkt und nieselt etwas, so geht es bis 14:30 h mal leichter, mal stärker dahin. Unserer Wanderfreude macht dies nichts aus. Vorbeiziehende Wolkenfetzen geben immer wieder neue gespenstische Bilder. Im Dorf St. Peterszell und im Ort Hofstetten bewundern wir sehr schön bemalte, alte Holzhäuser. Ansonsten bewegen wir uns in wunderschöner wechselnder Natur. In Wattwill schließlich suchen wir uns bei einer Schule einen trockenen Platz, um unseren Hunger zu stillen. Beim Weiterwandern bemerke ich ein Hinweisschild, „St. Gallenkappel ca. 4 Std.“, Christa übersieht das Schild, ich sage nichts, gehe einfach weiter, mal sehen was kommt. Einige Höhenmeter liegen nun vor uns, wir kommen gut voran, das Wetter wird immer schlechter, es wird auch kalt. Auf dem höchsten Punkt nochmals kurze Pause, trinken und sich orientieren, wo bleiben wir diese Nacht? Im nächsten Ort „Rüeterswil“ hat das Gasthaus, - wie so viele andere in dieser Jahreszeit - , zu. Noch 4 km die später 5 ½ werden, bis St. Gallenkappel. Das ausgesuchte Strohlager, Hunde bewacht, finden wir gegen 19:30 h, aber wo sind die Besitzer? Zurück ins Dorf, rein ins eigentlich geschlossene Hotel und anrufen lassen. Unter Verwandten regelt sich das schnell und schon ist unser Gastgeber da. Tolles Lager, ganz für uns allein, Abendessen mit gemütlichem Plausch im Gebäude nebenan, zurück ins Lager. Dort ein Schock beim Blick auf unser Handy, unser Jüngster hatte einen Unfall, Auto total Schrott, ihm geht`s gut?!?!  Seine Geschwister werden aktiviert, endlich ist er selber am Telefon. Gute Nacht, wir schlafen etwas bescheiden, der Schlafsack ist vielleicht warm.

05 Mittwoch 08.08.07  
21 km / 202 hm / 301 tm / 10:00 - 18:00  St. Gallenkappel bis Pfäffikon

Was ist los? Bremst die Nachricht über Adrian, die Strapazen vom Vortag, der schlechte Schlaf? Ich weis es nicht! Auf alle Fälle, ich gehe, nein, schleppe mich so langsam vor mich hin wie möglich, noch weniger ist Stand; und Christa kommt trotzdem nicht nach. Ich bin sauer, schließlich drückt der Rucksack gewaltig auf den Schultern und das gewünschte Etappenziel rückt in weite Ferne. Brotzeit kaufen und nach weiteren 45 Min. „vorwärts schleppen“ Pause. Hier erfahre ich, meine Frau hat Schmerzen am Fuß, die sich täglich gesteigert haben. Pillen helfen hoffentlich etwas darüber hinweg. Noch nicht erwähnt habe ich; dass es dauernd nieselt, regnet, jetzt aber aufgehört hat. Wir erreichen Rapperswil, haben endlich auch Blick auf den oberen Zürichsee und sehen in der Ferne die neugotische Pfarrkirche und das Kapuzinerkloster mit seiner mächtigen Befestigungsanlage. Den Pilgerstempel bekommen wir im Hotel Jakob. Ein Schild zeigt an, nur noch 1843 km bis nach Santiago zu haben, das ermuntert uns mächtig. Uns geht’s wieder gut, wir freuen uns auf eine neue Übernachtung im Stroh auf der anderen Seite des Ufers, in Pfäffikon. Der Überweg auf dem Holzsteg ist wirklich schön, das Wetter weniger, drüber angekommen regnet es nicht schlecht. In der Kapelle in Hurten zünden wir eine Kerze an und bedanken uns für die bisherigen Erlebnisse. Diesmal teilen wir das großzügige - aber nicht so herzliche – Lager, mit drei schwäbischen Fahrradpilger/innen und einer „überdynamischen“ Fußpilgerin. Im Brotzeitraum trocknen auch gleichzeitig unsere Sachen. Sehr heimelig gestaltet sich das Frühstück am nächsten Morgen in der warmen Wohnküche der jungen Bäuerin.


06 Donnerstag 09.08.07
24 km / 715 hm / 197 tm / 10:15 – 17:15 Pfäffikon bis Alpthal


Gut gestärkt machen wir uns auf den Weg zum Etzelpass (950 m), verabschieden uns von den neuen Bekannten (eine ist aber schon um 6:00 weg) die Radler werden wir wohl nicht mehr sehen. Es regnet in Strömen, das Wasser läuft uns in Bächen entgegen, der schöne Weg verläuft aber immer wieder im Wald. Heute ist von Schmerzen nichts zu spüren, bald haben wir das Pilgergasthaus St. Meinrad – natürlich geschlossen – mit Kapelle erreicht. Der im Führer beschriebene wunderbare Blick ist etwas trüb aber trotzdem schön. Über einen reißenden Bach führt uns die Teufelsbrücke, nach weiteren 40 Min. sehen wir dann das Kloster Einsiedeln und den Sihlsee. Ob unser Weg der richtige war? Nun er hat auch zum Ziel geführt und es war garantiert keine Abkürzung. Das Regnen hat`s aufgehört, es wird schöner, bei der Toilettenanlage ziehen wir uns um und sehen dabei, wie jetzt erst die drei Radfahrer/innen kommen. Diese können es nicht fassen dass wir schon da sind. Im Inneren der Klosterkirche begreifen wir warum schon seit mehr als 1ooo Jahren hierher gepilgert wird. Gänsehaut macht sich auf unseren Rücken breit, als wir die Kirche besichtigen, insbesondere beim Anblick des Gnadenbildes der Schwarzen Madonna, welche sich in der Gnadenkapelle der Klosterkirche befindet. Wir machen draußen Brotzeit, warm ist es nicht gerade, da werden wir von unseren Radlfreunden eingeladen ins Kloster zu kommen. Kaffee, Tee und Obst wird dort angeboten und es ist angenehm warm. Etwa zwei Stunden wandern wir weiter bis nach Alpthal, den beiden Bergen mit dem geheimnisvollen Namen Mythen zu, dort zeigt eine übergroße Muschel das Pilgerquartier an. Für uns eine Art Baucontainer mit durchgehender Matratze. Zum Schlafen genug, die Dusche ist außerhalb, Essen und Aufenthalt gibt’s im Wohnzimmer der sehr netten Schweizer Familie. Wieder lernen wir einen Pilger kennen, dieser ist mit Leichtzelt für 320 Euro, dafür aber ohne Frau unterwegs, darauf lege er keinen Wert. Es irritiert in sichtlich, als wir über den Austausch von Gefühlen sprechen, wohl nicht seine Welt.

07 Freitag 10.08.07   
32 km / 890 hm / 1131 tm / 9:20 – 18:50  Alpthal bis Emmetten

Eine wahrhaft tolle Tour erleben wir heute. Das Wetter wird wieder schön, die Sonne lacht schon beim Weggehen, die Sicht wird besser. Es ist zwar noch frisch, aber was macht das schon. Der andere Pilger ist schon weg, hat aber seine Zahnbürste vergessen. Mit Frau wär ihm das sicher nicht passiert, lästert Christa. Beim Aufstieg zum Hagenegg (1.414 m) grüßen wir unseren Wirt, der dort Haus baut. Begleitet wird der Aufstieg von unzähligen Kuhglocken, die Berge lassen sich zumindest ein bisschen sehen. Auf dem höchsten Punkt angekommen genießen wir einen wunderbaren Blick zum Hoch-Ybrig und den Glarner-Alpen. Neben uns erhebt sich der Große- und der Kleine Mythen. Weiter wandert unser Blick hinab nach Schwyz und Brunnen am Vierwaldstättersee, unsere nächsten Ziele. Beim Abstieg treffen wir auf 3 schwäbische Maderl, die den Weg von Konstanz her gegangen sind. Eine davon werden wir immer wieder treffen. Der Abstieg zieht sich, von oben sieht alles so nah aus. Wir besichtigen die Kirche des Klosters in Schwyz und eine kleine Kapelle. Toll ist auch das Rathaus mit schöner Malerei. Brotzeit gibt`s beim Supermarkt. „Aufwiedaluaga“ verabschiedet mich die Verkäuferin. Auf unschönen Umwegen (Hauptstraße) gelangen wir schließlich nach Brunnen, wo wir eine ¾ Std. auf die Fähre nach Treib warten. Um 16:00 h kommen wir drüben an und wandern auf und ab, entlang des Vierwaldstättersee`s. Ein Quartier haben wir per Telefon in Emmetten bestellt, das wir 2 ½ Std. später erreichen. So gut wie kein Mensch war auf dieser schönen Strecke unterwegs. Im riesigen Touristenlager neben dem Hotel übernachten mit uns gerade mal 4 Köpfe. Das Menü am Abend ist vom feinsten und sehr preiswert. Meine Frau sticht sich mal wieder eine Wasserblase am Fuß auf, die Beschwerden sind aber eher gering.

08. Samstag 11.08.07
18 km / 237 hm / 527 tm / 9:50 – 16:15 Emmetten bis Stans

Heute lassen wir es etwas ruhiger angehen. In der Früh nieselt es, was traumhafte Bilder über den Vierwaldstättersee zeichnet. Der Abstieg nach Buochs zieht sich über einen schmalen Steig, wie wir in lieben. Christa macht am Sturzbach ein Bild von mir, voll Übermut reiße ich die Mütze vom Kopf, und weg ist sie, meine „helle Sonnenbrille“. Der Bach trägt sie hinab zum See. Der Tag wird sonnig und warm, an einem Flüsschen stärken wir uns und beobachten Eidechsen. Sehr schön ist auch die mit weißem und schwarzem Marmor ausgestattete Stanser Peter und Paul Kirche, wieder gibt es einen Stempel, ein Skelett greift nach einer nackten Dame (Skulptur), alles toll hier. Bis auf die Suche nach der Übernachtung, gibt es wirklich nichts billigeres? Die Ehrenrunde bringt nichts und am Ende war es doch richtig so. Christa hat Waschtag und ich leichten Durchfall.

09 Sonntag 12.08.2007
  
28 km / 781 hm / 739 tm / 8:45 – 18:00 Stans bis Giswil

Schon um 8:45 brechen wir auf, erst hoch Richtung Stanser Joch, der Weg ist auch als Bruder-Klausen-Weg markiert (Mit 50 verlässt er Ehefrau und 10 Kinder und macht auf Einsiedler). Wieder eine landschaftlich unwahrscheinlich reizvolle Tour, auf und ab, vorbei an Kapellen, durch kleine beschauliche Orte, vorbei an stinkenden Schweinezuchten, mit Blicken zum Sarner See und über den „Visionenweg“. Auch an einem „Holzstoßdorf“ wandern wir vorbei. Zwischendurch treffen wir auf eine Horde Pilger, dürften schon über 20 gewesen sein, wohl eine geführte Tour. Besonders die Gegend bei Flüeli-Ranft mit seinen 3 Kapellen ist sehenswert, hier gibt es aber auch viele Besucher, die Gegend wird gut vermarktet. Hier sehen wir wieder die schwäbische Pilgerin in Begleitung eines älteren Herrn. Der Weg entlang des Sarner See`s mit Hochwasser, verlangt uns einiges ab, zu eintönig ist uns alles, wir sind heilfroh Giswil zu erreichen. Das Zimmer ist ok, das Abendessen nehmen wir auf der Terrasse ein, auch ein Gewitterschauer kann uns nicht daran hindern.

10 Montag 13.08.07   
26 km / 784 hm / 621 tm / 8:40 – 16:50  Giswil bis Brienzwiler

Der Brünigpass (1.007m) wartet heute auf uns, Pässe mögen wir aber besonders gern. Nach den ersten Höhenmetern breitet sich der Lungener See aus, den wir westseits umwandern. So ganz fit ist Christa heute nicht, aber wir haben Zeit. Ein Motorrad fahrender Postbote hat Schuld, dass Christa einen Steckenstöpsel aus der Hosentasche verliert, zu sehr hat sie sich beim biseln erschrocken. Wieder führt ein schöner Steig weiter nach oben, dem Pass entgegen. In Tschuggen haben wir Hunger. Auf dem Weiterweg hören wir plötzlich laute dröhnende Geräusche, direkt beängstigend. Ist dies der Widerhall der Eisenbahn? ein Felsabgang? Wir Rätseln. Wir sind schon sehr hoch, neben uns liegt ein tiefes langes Tal. Im „Märchenwald“ ein Schild „zum Aussichtspunkt“, in 5 Minuten haben wir diesen erreicht und verstehen nun das Gedröhne. Ein Flugplatz mit Start- und Landeplatz für Militärflugzeuge ist die Ursache. Die Aussicht ins Tal und zum Brienzer See ist grandios, auch der Blick zurück. Der Abstieg ist relativ steil, die Stöcke werden gut gebraucht, schließlich erreichen wir Brienzwiler. Einer der schönsten Orte dieser Tour mit reich verzierten Bauernhäusern. Wir wollen wieder im Stroh schlafen und erreichen die Pferdestallungen nach ein paar Irrungen. Gleich drei verschiedene Schlafplätze werden angeboten, vor dem Duschen schwimme ich noch ein paar Runden mit fest geschlossenem Mund, dann gehen wir 4 zum Abendessen. Die Schwäbin, Mirjam und der ältere Herr – ein Seelsorger – schlafen auch hier. Das Abendmenü wird mit einer regen Unterhaltung garniert.


11 Dienstag 14.08.07
28 km / 530 hm / 594 tm / 9:15 – 18:00 Brienzwiler bis Interlaken

Wir entschließen uns auf der linken Uferseite des Brienzer See`s zu pilgern und sind neugierig auf die Giessbacher Wasserfälle. Zwar müssen wir da wieder etwas hoch, aber es ist landschaftlich sicher interessanter. Wir haben uns nicht getäuscht, diese Wasserfälle sind allemal ein Ansehen wert. Beim Aufstieg ratschen wir mit einem Schweizer Bauern und haben tolle Ausblicke auf den unter uns liegenden See, sowie auf die Wasserfälle. Der Höhenweg zieht sich dann noch durch eine wunderschöne Gegend weiter, bis wir vor dem Ort Bönigen absteigen zum See. Eigentlich wollten wir nach Iseltwald absteigen, haben dies aber – zum Glück – verpasst, der Weg immer auf geteerter Straße am See entlang, wäre uns zu langweilig geworden. Gerade will Christa über einen helmlosen Motorradfahrer schimpfen, wird sie auch schon bestraft dafür, eine Dornenranke zerkratzt ihr das Kinn. Die ganze Zeit über kamen wir an keinem einzigen Laden vorbei, einen kleinen Kiosk verschmähen wir, wird schon was besseres kommen und gehen weiter. Der Weg zieht sich und zieht sich, wann kommt endlich Interlaken, wir haben Hunger, konnten keine richtige Brotzeit machen. Bei einem Eisstand schließlich halten wir an, Christa muss sich zum Warten hinsetzen, ihr gesunkener Zuckerspiegel belastet den Kreislauf zu sehr. Das Eis kommt gerade recht. Die Backpackers Villa Sonnenhof liegt direkt am Jakobsweg steht im Führer, also gehen wir weiter, mitten durch die wunderbare Stadt und weiter, und weiter bis wir am anderen Ende wieder rauskommen. Irgendetwas stimmt nicht mit der Beschreibung. Also umkehren und neu suchen. Von wegen direkt am Jakobsweg. Wir werden getrennt, einmal Männerlager und einmal Frauenlager, jeweils 6 Betten und jeweils mit 5 Schlitzaugen. Interlaken ist von Japanern und dergleichen überfüllt. Jungfrau, Mönch und Eiger machen`s möglich. Eine Fahrt in die Gletscherregion mit der Bahn auf 3600 m Höhe kostet übrigens 120 Euro! Ein paar andere Jakobspilger schlafen auch hier, wir kommen aber an diesem Abend nicht ins Gespräch mit ihnen. In einer guten Pizzeria speisen wir.

12 Mittwoch 15.08.07
30 km / 682 hm  / 568 tm / 9:00 – 18:45 Interlaken bis Amsoldingen

Um 9:00 gehen wir von unserer Herberge los, den schon bekannten Weg durch die Stadt bis ans andere Ende. Dieses zweimal zu sehen rentiert sich, so schön ist die Stadt. Über die Beatushöhlen, Beatusdorf? wollen wir heute nach Merlingen, um von dort mit dem Schiff nach Spitz überzusetzen. Aber es ist wieder ein schlechterer Tag für Christa, wieder hat sie Schmerzen. Die Einnahme bestimmter Medikamente funktioniert noch nicht so ganz, was? wann am besten? Den Höhenweg über das Beatusdorf, 2 Std. zusätzliche Gehzeit, sparen wir uns, muss ja auch nicht sein. Sind die Schmerzen eine Probe Gottes? für Christa? für mich? sollte ich eingreifen? anbieten Schluß zu machen? das ganze Abzubrechen? Wir reden über diese Gedanken und kommen uns wieder ein Stückchen näher. Abbrechen? Nein!!! Der heutige Tag ist sonnig, nicht zu heiß, gute Sicht, einfach wunderbar. Auch die Gletscherregionen sind heute gut zu sehen. Die Beatushöhlen besichtigen wir zwar nicht (1 Std Führung), der Weg dort hoch war es aber trotzdem wert. Palmenort Merlingen? Wir sehen gerade mal 3 Palmen auf unserem Weg zur Anlegestelle, freuen uns aber auf die Überfahrt nach Spitz, etwas ausruhen und genießen. Spitz selber ist ein sehr malerischer Ort mit mediterranem Flair. Schmucke Häuser, eine alte Burg und viele Weinberge, das Auge kann sich kaum satt sehen. Kreuz und quer führt der Jakobsweg durch Wiesen und Wälder, weit rechts hinten ist Thun zu sehen, immer wieder kommen wir auch dem Ufer des Thunersee`s sehr nahe. Ganz still verhalten wir uns, als ein Trupp mit Gasmasken vermummter Soldaten vorbeizieht. Das Gasthaus in Amsoldigen, in dem wir heute übernachten ist geschlossen. „Geht die Treppe hoch, links unter einem Terrakottamarienkäfer liegt der Schlüssel. Euer Zimmer ist im ersten Stock, geradeaus“, lautete die telefonische Anweisung. Wo aber Essen? Gibt es noch irgendwo eine Gaststätte? Nun ja, aber 1 km entfernt, das Essen ist gut, wir sitzen auf der Terrasse. Nicht weit vom Gasthaus entfernt war ein B&B, warum steht das nicht im Führer?

13 Donnerstag 16.08.07  
20 km / 528 hm / 332 tm / 9:30 – 17:00  Amsoldingen bis Rüegisberg


„Passt alles?“, frägt die „sehr nette“ Bedienung, als wir beim Frühstück sitzen, die Hand mit dem Gartenmesser auf dem Rücken, bitte keine Wiederrede! verrät ihr Blick. Mit Karte zahlen geht leider nicht, kann sie nicht? Oder will sie nicht?!? ist hier die Frage. Christa regt sich auf darüber, ich sage nur, „Arme Frau, hat keine Ahnung vom Wesentlichen des Lebens“. Die sehr alte nicht verputzte Kirche beeindruckt uns. Das Wetter ist durchwachsen, mal Regen – auch Wind -, die Sicht ist bescheiden, wieder ständiges abwechslungsreiches auf und ab. Bei B&B der Familie Trachsel direkt an der Klosterruine, dürfen wir heute nächtigen, sehr nette Leute, aufgeschlossen und gastfreundlich. Abendstimmung mit Regenbogen, Essen im nahen Gasthaus. An der Ruine treffen wir noch auf zwei Pilgerinnen. Seit geraumer Zeit fällt uns folgendes auf; kein Feldkreuz steht am Wegesrand, die Kirchen sind innen allesamt ungeschmückt, ohne Kreuz, am Altar steht was Rundes. Später wissen wir, die Gegend wurde reformiert, das Runde ist das Taufbecken. Freyburg und Umgebung ließ sich nicht reformieren.

14 Freitag 17.08.07  
25 km / 486 hm / 688 tm / 8:45 – 17:00  Rüegisberg bis Tafers

Ein gutes Frühstück mit angenehmer Unterhaltung stimmt uns auf die heutige Etappe ein. Diese ist nicht so imposant, zieht sich ruhig und hügelig von Ort zu Ort. Unter Büschen versteckt lädt eine Bank zur Rast ein. Die zwei Pilgerinnen von Gestern setzen sich zu uns und wollen Ziel, warum und sonst was wissen. Leider bin ich schon vergeben. Ob wir wohl was abzubüssen hätten? Unsere Erklärungen scheinen ihnen nicht zu genügen. Zwei Männer bringen eine Kuh unweit unserer Bank, diese wird abgeholt, zum schlachten? Arme Kuh, was muss diese Angst ausstehen, oder wie ist ihr Durchfall sonst zu verstehen…! Puh das stinkt, es wird Zeit weiterzugehen; der Weg ist etwas umgeleitet worden, schwere Regenfälle vor nicht langer Zeit haben einige Erdrutsche verursacht und Brücken und Stege weggerissen. Eine Frau mit zwei angeleinten Hunden unterhält sich mit einer Autofahrerin. Man bin ich erschrocken, als einer der Riesenköter sich plötzlich losreißen will. Die gepriesenen historischen gepflasterten Hohlwege begehen wir auch, sie reißen uns aber nicht vom Hocker, haben mehr erwartet…. In Tafers schließlich wieder eine sehr schöne Jakobuskapelle, deren Fassade die Legende vom Galgenwunder erzählt. In ihrem Inneren sind Adressen von Ünterkünften angegeben, der 4. Anruf ist erfolgreich und sollte sich, obwohl noch ein gutes Stück zu gehen, als super erweisen. Die Familie Rauber ist von Kind auf Bergbegeistert, er hat schon über 45 viertausender bestiegen, klar, dass die Unterhaltung sehr lebhaft war. Zudem genossen wir noch 1 Std. auf der Terrasse.

15 Samstag 18.08.07
28 km / 553 hm / 527 tm / 9:35 – 18:15 Tafers bis Autigny

Der geplante Weg durch das Galterntal ist leider gesperrt, sagte Herr Rauber, also gingen wir den „normalen“ Jakobsweg weiter. In Tafers aber kam erst noch das Gestrüpp um mein Kinn ab, zu sehr nervte mich das ganze und fing an zu jucken. Christa ging in der Zwischenzeit zum Brotzeit kaufen. Viele Teerstraßen oder anderer harter Belang quälen unsere Füße, schließlich erreichen wir Freyburg. Ein toller Blick bietet sich uns auf die Altstadt. Eine Radlfahrerin gibt uns durchgehtipp`s. Die letzte deutsche Unterhaltung, so kommt es uns vor. Plötzlich wird nur noch französisch gesprochen, obwohl wir noch mitten in der Schweiz sind. Wir können`s kaum fassen! Die Kathedrale St. Niklaus ist das monumentalste Bauwerk in Freyburg, einen Pilgerstempel suchen wir aber vergebens. Weiter geht es auf Teer- und Schotterwegen bis ein großes Waldstück erreicht wird. Endlich wieder Wald- und Wiesenwege, an der Kapelle von Posat tanken wir Quellwasser mit Heilkraft und wandern weiter bis Autigny. Wieder mal drehen wir eine Ehrenrunde um den Ort, um festzustellen, es gibt nur „das Hotel“. Es ist aber gar nicht so schlecht und auch nicht zu teuer, das Zimmer ist zwar „windig“ aber die Küche ist gut und die Verständigung klappt auch so einigermaßen.

16 Sonntag 19.08.07  
28 km / 453 hm / 573 tm / 9:30 – 18:30  Autigny bis Moudon

Heute haben wir schönes sonniges Wetter, nur der Wind pfeift manchmal kräftig um die Ecke. Leider sind es wieder viele Teerstraßen die wir begehen müssen, in landschaftlich sehr anregender Gegend, in üblichem auf und ab. Romont ist eine sehr schöne mittelalterliche Stadt mit sehenswerter Stiftskirche Maria Himmelfahrt. Wir lernen Stefan kennen, einen Kehlheimer Musiklehrer, der Musik wahrlich lebt, wie sich noch herausstellen sollte. Sein soziales Engagement und seine Philosophie des Unterrichts, passen nicht mit dem nüchternem leistungsorientiertem Denken seines Direktors zusammen, sollte ich heute noch von ihm erfahren. T`ja jeder hat so seine Probleme. Stefan haben wir heute die Übernachtung in einem Privatquartier zu verdanken, die Telefonnummer hatte er organisiert, obwohl auch nicht unbedingt des französischen mächtig. Der Broye entlang pilgern wir drei Moudon entgegen, erst freudig über die schöne Strecke, bis sie sich zieht und zieht. Ziemlich erschöpft kommen wir schließlich an, besichtigen die Kirche und warten dann auf unser Taxi. Wir werden abgeholt, zu kompliziert wäre das erklären des Weges in unbekannter Sprache gewesen. Wieder eine liebevolle Aufnahme, sogar Abendessen hätten wir bekommen. Wir aber hatten uns mit zwei anderen Pilgern zum Italiener verabredet. Ralf aus Zürich und schon erwähnte Mirjam aus Ulm waren auch in Moudon, letztere suchte wieder neuen Anschluss, nachdem Markus „der Seelsorger“ bei Freyburg seine Heimreise antreten musste. Das Treffen in der Pizzeria war ein gemütlicher Ausklang mit lustigem Austausch von den Erfahrungen der einzelnen.

17 Montag 20.08.07  
32 km / 624 hm / 753 tm / 10:00 – 20:00  Moudon bis Lausanne

Stefan und wir warten auf Mirjam am Ende der Stadt bei einer Brücke, Mirjam wartet auf einer anderen Brücke auf uns, dank Handy finden wir schließlich doch zusammen. Es beginnt zu regnen, aber was macht das schon. Bis Lausanne sollen wir durch keine Ortschaft mehr kommen, nur Natur pur und dazu gute Unterhaltung und gute Laune. Mirjam und Christa verstehen sich blendend, sie kriegen gar nicht mit, welches Tempo sie anschlagen, so dass wir Männer kaum mithalten können. Auch Ralf treffen wir zwischenzeitlich wieder. Leider ist es aber auch wieder so, dass wir keine Brotzeit einkaufen konnten, was haben wir noch; eine Toblerone, einen Apfel, eineinhalb Semmeln. Aber auch Gesellschaft und wir teilen alles unter uns auf, nicht üppig, aber es reicht. Bei der Kapelle St. Laurant die auf einem Hügel thront, genießen wir den herrlichen Blick auf den silbern glänzenden Genfer See. 700 m sind wir über dem See, der Abstieg kann beginnen. Mirjam hat für alle in einer Jugendherberge gebucht, diese gilt es jetzt zu finden. Erst geht es durch schönen alten Mischwald immer tiefer hinunter, unter den Autobahnen hindurch, bis wir die ersten Häuser erreichen. Dann erreichen wir die Altstadt mit Ihren vielen historischen Häusern und Bauten. Sehr eindrucksvoll die Kathedrale Notre Dame mit ihrem riesigen Orgelwerk, dass natürlich besonders Stefan beeindruckt. Zuviel Zeit haben wir nicht, trotzdem bleiben wir immer wieder stehen zum fotografieren und zum schauen. Die Jugendherberge liegt am Ende der Stadt, aber in Richtung Genf, unserer Richtung. 1 ½ Std. brauchen wir, bis wir sie erreichen, das Zimmer (mit 4 Betten) ist noch nicht vergeben, wir freuen uns, es geschafft zu haben, es ist 20:00 Uhr. Besonders für Stefan (hinkt ein wenig) war es sehr anstrengend, nach dem Abendessen in nahem Lokal gehen wir bald ins Bett.

18      Dienstag 21.08.07
Ruhetag / wir bleiben in Lausanne
Wir haben recherchiert, heute ist Dienstag, morgen Mittwoch gehen wir weiter bis Rolle, Donnerstag bis Nyon, dort gönnen wir uns eine Schifffahrt bis Genf. Die Vororte von Genf mit Industriegebiet sollen sehr öde und langweilig sein, waren die Auskünfte von so einigen Pilgern. Noch ein Tag Aufenthalt in Genf am Freitag und am Samstag mit dem Zug zurück nach Hause. Mirjam macht`s genauso, nur Stefan überlegt noch ob er weitergeht, er hat noch ein paar Tage mehr frei. Vormittag ist waschen angesagt, für 4 Euro mieten wir eine Maschine und füllen sie mit den notwendigsten Kleidungstücken, ich glaub es war nicht umsonst. Mit dem Linienbus fahren wir hoch zur Altstadt und machen uns auf zur Stadtbesichtigung. Besonders in der Kathedrale halten wir uns länger auf und holen auch einen Pilgerstempel. Die Überraschung ist groß, als beim verlassen der Kirche plötzlich dunkle Wolken aufziehen, bald darauf fängt es auch an zu regnen. Wir springen von Kneipe zu Kneipe bis der Regen etwas nachlässt und den Aufenthalt draußen wieder zulässt. Ist schon eine tolle Stadt, auch das Bahnhofsgebäude ist sehenswert. Abendessen beim Italiener, (nicht so toll) und zurück zur Herberge.

19 Mittwoch 22.08.07
26 km / 156 hm / 142 tm / 8:30 – 17:00 Lausanne bis Rolle

Die Sonne lacht als wir aufbrechen, der Wind weht noch kalt, das Wasser glitzert, die Sicht ist gut, wir sind froh gelaunt. Der Weg schlängelt sich dem Ufer entlang, führt über Wiesen und durch Wald und Weinanbaugebiete, sogar an einer Kiwiplantage kommen wir vorbei. Das ständige auf- und ab ist erstmal vorbei, die Gegend ist ruhiger, beschaulicher. Die Dörfer und Orte auf dem Weg besitzen z.Teil imposante Kirchen und Klosteranlagen. Wir sehen das Schloss von Morges und Allaman, sowie das Château de Rolle.
Auch diese Strecke ist mit 7 Std. reiner Gehzeit beschrieben, allerdings lag ja die Jugendherberge schon am Rande von Lausanne. So dass wir etwa eine ¾ Std. gespart haben. Heute schlafen wir in einem Privathaus, schon gebucht am Abend vorher, wie wir auch die Jugendherberge in Genf für morgen schon haben. Was für ein Prunk im Haus, überall alte Möbel und Bilder, kein Ecke und kein Winkel in dem nichts Antikes steht. Wir fühlen uns wohl in diesem Haus und auch im Biergarten des nahen Lokals, wo uns ein sehr delikater Fisch serviert wird.

20 Donnerstag 23.08.07
15 km / 160 hm / 189 tm / 9:30 – 14:00 Rolle bis Nyon / Genf – Schifffahrt

Gefrühstückt wird heute im Cafe, im Quartier gab es nur Tee. Auch die Brotzeit für den Tag organisieren wir gleich mit, bevor es auf die letzte Etappe geht. Wehmut begleitet uns und erfasst mich sogar jetzt, wo ich das heute am 27.10.2007 schreibe. Man kann es noch nicht so recht glauben was man geleistet hat, welche Eindrücke man erleben durfte und das das jetzt bald wieder vorbei ist. Gegen 13:15 h erreichen wir auf kurzweiliger Strecke Nyon und warten auf das Schiff das uns nach Genf bringt. Das Wahrzeichen der Stadt ist schon weithin Sichtbar, die Wasserfontäne Jet dÈau am Abfluss der Rhône aus dem See. Beim vorbeifahren zaubert die Natur einen schönen Regenbogen. Hotels und Banken gestalten das Gesicht dieser Weltstadt, deren geographische Lage sie zu einem Zentrum Europas macht. Die Jugendherberge ist bald gefunden, wir richten uns ein und gehen dann zum Essen. Stefan geht vom Hafen aus gleich zur Kathedrale, es wäre ein Orgelkonzert das er unbedingt besuchen möchte. Leider ausgefallen, nicht mal in die Kirche durfte er rein und dann durch volle Straßen zur Herberge, man war der sauer; „Hier bleibe ich morgen bestimmt nicht, die können mich, es geht mir zu sehr zu hier, ich brauche Ruhe“ seine Worte.




21 Freitag 24.08.07
Ruhetag / wir besichtigen Genf
Gleich nach dem Frühstück düst Stefan ab, Adressen haben wir schon am Abend vorher getauscht, wir werden per E-Mail in Verbindung bleiben. Mirjam, Christa und ich lassen es ruhiger angehen. Mit kleinem Gepäck (Hülle des Schlafsackes) machen wir uns auf zur Stadtbesichtigung, auch ein Bad im Genfer See ist eingeplant. Zuerst marschieren wir zum Bahnhof um gleich die Tickets für morgen zu kaufen, dann zur Kathedrale St. Pierre, die aus vielen verschiedenen Baustilen zusammengeflickt wurde. Baubeginn war 1160 und noch im 19. Jahrhundert wurde der grüne Turm dazugebaut. Der letzte Stempel auf unserer Reise, ich bestieg daraufhin noch den Doppelturm, die miteinander verbunden sind, ein schöner Rundblick über Genf belohnte meine Mühen. Kreuz und quer ging`s weiter durch Genf, dann wurden Köstlichkeiten eingekauft, die wir genüsslich im Park verzehrten. Mit Hundescheiße am rechten Schuh suchten wir das Strandbad auf. Mirjam war schnell im Wasser – bis zu den Hüften – Christa und ich folgten. Mann war das zapfig, ich hielt es aber doch ca. 10 Min aus. Am Abend trafen wir uns noch ein letztes mal mit Ralf, der leider nicht zum Abendessen mitgehen konnte. Abschied nehmen, dann Abendessen und zurück durch musikalische Gassen zu unserem Quartier.

22 Samstag 25.08.07

Heimfahrt
Mirjams Zug fährt 35 Min vor unserem, wir begleiten Sie zum Bahnhof, kaufen noch Reiseproviant und was zum Lesen ein. Dann der herzliche Abschied von Mirjam, die wir sehr lieb gewonnen haben, sie will uns mal in Edling besuchen. Winke, winke und warten bis unser Zug kommt. 8 Std. Fahrt stehen vor uns. Wir dösen, schauen, sind froh und traurig gleichzeitig, schreiben wichtige Erlebnisse auf und lesen. „Ivan der Schreckliche“, schon bemerkenswert seine Biografie. In Grafing umsteigen, die letzte Etappe, noch mal erzählen der Erlebnisse im Kurzraffer, ein paar bekannte Fahrgäste sind interessiert, dann aussteigen in Edling, hier noch mal ein knappes Hallo mit Bekannten, zuhause angekommen, Kater begrüßen, Opa begrüßen, nach dem rechten fragen, geht es allen gut? Ja, dann ist ja alles in Butter.









Scheh war`s, mir gfrein uns scho auf Frankreich,
Frankreich wir kommen!!!!

 
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