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10 25.08.2015 Dienstag Neukirchen a.G. – Wildkogelhaus
10:30 – 15:00 1566 ^ 347 15,8 km
inklusive Besteigung des Wildkogel (1 ½ Std. – 16:00 – 17:30)
Etwas mißgelaunt stehen wir auf, irgendwie gerädert. “Du hast die ganze Nacht gearbeitet” meint Christa “die Lautstärke lies mich nicht schlafen”, “und ich bin kaputt von meiner Arbeit”, ergänze ich. Das gute Frühstück hebt die Stimmung auch nicht, warten auf das Bezahlen, da will ich nicht mit warmer Jacke warten. Zumindest gibt uns die Hausherrin Tipp`s, wie man am besten den Berg raufgehen sollte.
Die Prognose gestern stimmt leider, Regen am Morgen, Regen Mittag, Regen am Nachmittag. Rauf zum Wildkogel dafür mit der Bahn fahren? Nicht mit uns, wir wollen das gesamte Stück von Rom nach Hause zu Fuß laufen, rauf und runter, wir haben die Route so gewählt. Also bitteschön, das bischen Regen verführt uns nicht es anders zu tun!
Rein in den Ort noch Brotzeit kaufen, der Bäcker hat zu! Weiter zu Billa, zwar Abseits aber wir brauchen was, unterwegs gibt es kein Geschäft.
Dann endlich los, wo ist der Aufgang? Hier ein Pfad, aber ohne präzise Angaben, doch weiter in Bahnnähe? Nein, ein Blick in den Wanderführer zeigt, es muss beim Hotel Kammerlander weggehen. Ein Schild “Wildkogel” wäre an dieser Stelle durchaus angebracht!
Später erreichen wir eine Teerstraße, wieder das gleiche. Wir raten mehr als dass wir uns auf Schilder verlassen könnten. Später wird es dann besser, es sollten einige Schilder mit der Aufschrift “Wildkogel Abkürzer” folgen. Erstmal erschrickt Christa über die Angabe von noch 4 ½ Stunden.
So nach und nach steigt unsere Stimmung wieder, der Weg wird schöner, Blumen erfreuen uns, das Wetter bleibt schlecht. Ständig Nieselregen und vom Nebel verschleierte Hänge. Wir gehen und gehen, erreichen die Mittelstation der Bahn wo ich mich umziehe. Von außen und innen bin ich naß, langsam wird mir kalt. Für kurze Zeit kommt die Sonne durch, bevor sie uns zum umziehen verleitet, ist sie aber schon wieder weg. Es genügte um unser Ziel zu sehen, was wir wohl in einer Stunde erreichen werden.
So ist es dann auch, rauf aufs Zimmer, dann der obligatorische Kaffee und später noch rauf auf den Gipfel. Regnen tut es nicht mehr, die Sicht bleibt ein Lotteriespiel, ist das da hinten der Große Rettenstein? Ein “Friedensgarten” ist in der Nähe angelegt, eine gute Idee”. Wir genießen die mystische Atmosphäre und hoffen auf morgen. Es soll schön werden.
11 26.08.2015 Mittwoch Wildkogelhaus – Labalm
09:00 – 18:30 927 ^ 1619 19,2 km
inklusive Besteigung des großen Rettenstein
Unpersönlich die Wirtsleute, nur ein Bediensteter redet mit uns so richtig frei dauf los. Was soll`s, so ist es halt. Das erste was ich heute mache, raus an die frische Luft. Ein Wahnsinn das Wetter, total klarer Himmel, unter uns ein Wolkenmeer in das man versinken könnte, ein Traum! Es zeigt sich wieder einmal, der kurze Wandertag zum Relaxen vorgestern hat sich gelohnt. Wie gut das wir mit dem Aufstieg gewartet haben.
Erstmal rauf zur Seilbahnstation, da steht er, groß und mächtig, ein richtiger Brocken, der Große Rettenstein. Zum greifen Nahe, wir wissen aber, es sind einige Stunden zum laufen dorthin. Wir haben uns für den Weg Nr: 740 entschieden, eine Variante, nicht über den Braunkogel, Frühmesser und Grasleitkopf, er ist so lang genug, den Gipfel des Großen Rettenstein wollen wir auf alle Fälle besteigen. Einfach herrlich an diesem wunderbaren Tag auf einer Höhe von ca. 2000 Metern dahinzuwandern. Bedingt durch die Bahn tummeln sich anfangs viele Leute hier heroben, unsere Variante betreten wir aber alleine, erst später beim Rettenstein treffen wir wieder auf Menschen. Immer wieder wandern unsere Blicke zurück, zum Wildkogel und besonders zu den Eisriesen. Von dort hinten kamen wir, weit vor uns ist der wilde Kaiser zu sehen, erst mal aber diese Strecke meistern. Auf und ab, immer am Kamm entlang, dann den Großen Rettenstein auf der Ostseite umwandern.
Vor dem Aufstieg noch mal Kraft tanken, dann die vielen Serpentinen hinauf. Ein Schild “Achtung Steinschlag” warnt, noch sind wir aber nicht in unmittelbarer Gefahr. Mühsam steigen wir empor, die Rucksäcke sind halt doch etwas schwer. Sie hierzulassen hatte ich schon überlegt, aber dann müssen wir beim Abstieg wieder hierher zurück. Immer wieder greifen die Hände helfend zu, wenn schwierigere Passagen zu bewältigen sind, die Stöcke sind dann eher hinderlich.
Absteigende Bergsteiger machen Mut, “nur weiter, es lohnt sich” und “das Runtergehen klappt besser als wir gedacht haben”. Einige Male dachte ich, da kommen wir nie hoch und dann ist er plötzlich da, der finale Aufschwung. Bald darauf sitzen wir auf dem Gipfel und geniesen die ganze Pracht einer einmaligen Bergwelt. Berg Heil!
Tatsächlich ist der Abstieg nicht so schwer wie befürchtet, sicher geht man in hoher Konzentration und ist dann froh, unbeschadet auf leichteres Terrain zu treffen. Die Knie jammern schon ein bischen, aber sie halten.
An der verwachsenen oberen Schöntalalm vorbei erreichen wir einen Abzweig, ich frage den Bauern bei der unteren Schöntalalm nach dem Weg, “runter zur Labalm müsst ihr den linken Steig nehmen”, erklärt er. “Danke”! Und weiter geht es, ich bin so vertieft, das ich gar nicht merke, das sich der Steig von der Forststraße trennt und in den Wald führt. Christa führt mich auf den rechten Weg zurück, gut das wir zu zweit sind.
Noch mal ein steiler Abstieg, durch Wald, über Wiesen, steil und steinig. Es wird Zeit unten anzukommen, beide sind wir erschöpft. Links noch die Teerstraße hoch, ½ Stunde bis zur Alm steht auf einem Schild, das ist noch zu schaffen.
Unser Zimmer liegt etwas verwinkelt im ersten Stock, aber ganz passabel. Auf einer Alm ist es eben anders. Duschen und ab zum Essen!
Später spreche ich mit 4 Männern, die eine 5 Tagestour machen, mit Rucksacktransport, sie hätten Rückenprobleme. Wer weis, vielleicht wird das für uns auch mal interessant.
12 27.08.2015 Donnerstag Labalm -
09:00 – 18:00 915 ^ 1359 13,6 km
Unser nächstes Ziel ist das Brechhorn, bzw. Brechhornhaus, wieder eine kürzere Etappe. Der Wirt rät uns, nicht die langweilige Forststraße zu nehmen und empfiehlt einen Pfad über den Floch. Er weckt meine Begeisterung, so dass wir uns überzeugen lassen und diesen Weg wählen.
Wieder ein sonniger Tag, der uns gleich über viele Serpentinen aufsteigen läßt. Zum Teil besteigen wir wenig begangene Pfade, die durch hohes Gras und dichte Büsche führen. Unzähliger Enzian blüht, Schafgarben und andere Gewächse zeigen ihre Schönheiten. Ein Brunnen beschert uns frisches kühles Wasser, wir schwitzen. Ziegen bejahen unsere Wegroute, der Pfad wird schmäler und schmäler, rot-
Der Weiterweg zum Floch ist als schwarze Route gekennzeichet, wollen wir uns das antun, ein Risiko eingehen? Die gestrige Etappe steckt noch in unseren Knochen, wir beschließen abzusteigen, ohne einen Plan zu haben für ein Nachtquartier. Und somit gehen wir querfeldein runter zur Mießfangalm, die als kleiner Punkt zu erkennen ist. Zwei Wanderer sind kurz vorher an uns vorbeigezogen, sonst hätten wir die Möglichkeit des Abstiegs gar nicht wahrgenommen.
Angekommen an der Forststraße geht es dann auf dieser weiter. Ja und dann? Ein Wirrwarr an Straßen in meiner Karte, aber alle führen wieder in die Höhe und es ist nicht klar, ob wir bei den angegebenen Häusern wie Alpenrosehütte oder Choralm auch Übernachten können, bzw. wie lang zu gehen wäre.
Wieder einmal breitet sich Unmut aus, bis ein Schild Steinberghaus mit dem Bettenzeichen uns jubeln läßt. Das Haus war schon mal beschrieben, was aber meines erachtens zu sehr im Abseits lag. Was soll es, dann also doch. Quer über Wiesen, zum Teil recht steil, bei einer Alm belustigt mich ein Schild,
“Auf der Alm kann man ungeniert lieben – im Herbst wird alles abgetrieben”!
Eine Teerstraße ist erreicht, nach mehreren Serpentinen kann ich unten den Hof erkennen, bald haben wir es geschafft. Dann das Schild “heute Ruhetag”! Natürlich frage ich (das ist mein Job) trotzdem nach, die Antwort ist; “leider nein”. Die nächste Möglichkeit? “Bei einem Bauern in ca. einem halben Kilometer”, wird mir erwidert. Die sind gerade auf dem Feld und über eine einzige Übernachtung nicht sonderlich interressiert, das ist klar aus den Ausflüchten (haben noch andere Gäste, nur Etagendusche, morgen früh müssen wir gleich wegfahren) zu entnehmen.
Wir halten uns auch nicht länger auf, dann eben weiter, vermutlich bis nach Westendorf. So sollte es auch sein, einfach durch, keine Versuche mehr eventuell Abkürzer zu finden, laufen wir auf der Straße dahin. Gleich am Anfang ein Riesenhotel mit 4 Sternen, man hört das Plantschen aus dem Pool, ja das würde jetzt guttun. Ich rein, bekomme eine Preisliste in die Hand gedruckt, die meinen Verdacht bestätigt – zu teuer – und wieder raus. Weitersuchen, eine private Pension, ich läute, suche, läute, suche, niemand da! Gegenüber ein Cafe mit Pension, ein Zimmer ist frei zu annehmbaren Preisen, gebucht und dann Christa geholt, die derweil ausruhend unsere Rucksäcke bewacht. Später dann zum Abendessen in eine Klasse Pizzeria. Im Ort ist Markt, welcher uns aber nicht die Bohne interessiert.
Fazit des Tages; ein Aufstieg zum Floch und weiter zum Brechhorn, bzw. zum Brechhornhaus, wäre vermutlich nicht so anstrengend gewesen.
13 28.08.2015 Freitag Westerndorf -
09:30 – 17:00 977 ^ 1001 22,1 km
Über den heutigen Tag hatte ich im Vorfeld überhaupt keine Vorstellung. Ich konnte die Gegend nicht einschätzen die zwischen Westendorf und dem Kaisergebirge liegt. Mein Wunsch wäre, in die Gegend von Elmau zu kommen, um von dort durch das Elmauer Tor zum Stripsenjoch zu gelangen. Ein Blick in die Karte zeigt, dass sich da die Hohe Salve, der Zinsberg, der Brandstadl und der Hartkaiser in den Weg stellen und Brixen im Thale der beste Ausgangspunkt für eine Überschreitung (wohin auch immer) ist.
In Brixen wird die Info aufgesucht und die beste Möglichkeit besprochen, dabei noch die Frage nach dem Übergang zum Stripsenjoch gestellt. Das Ergebnis ist für mich ernüchternd; man braucht zwar kein Klettersteigsset, ein Steinschutzhelm ist aber dringend zu empfehlen. So kommen gleich drei Dinge zusammen die einen Aufstieg zum Ellmauer Tor erschweren; 1. es ist übermorgen Sonntag (= viele Leute unterwegs), 2. sehr heiss bis 36 ° (der Aufstieg ist der prallen Sonne ausgesetzt) und 3. der Steinschlaghelm (extra einen kaufen? Nein, das will ich auch nicht).
Erstmal sehen was uns erwartet.
Wir finden das Schild mit der Aufschrift “Hochbrixen, Speichersee Filzalm” und folgen der Route erstmal über öde Teerstraßen und kommen dabei schon ziemlich ins schwitzen. Später dann entdecken wir einen Steig welcher anfangs fast senkrecht in die Höhe führt. Beschwerlich, aber wesentlich schöner als die Straße. Noch dazu schützen hier Bäume und Gebüsch vor der Sonne. Sehr frequentiert ist der Weg nicht, nur ein junges Mädchen läuft bei uns geschwind vorbei, als wir gerade Pause machen.
Nach etlichen Kehren und Metern ist eine Hochfläche erreicht, links erstreckt sich der Aufstieg zur Hohen Salve, rechts führen alle möglichen Wege und Varianten weiter. Das schauen wir uns noch in Ruhe auf der Karte an, sitzend bei einem kühlen Eiskaffee im Biergarten von Hochbrixen. Weiter Richtung Jochsstubnsee entscheiden wir einstimmig.
Nicht enden wollende Schotterstraßen quälen somit unsere Fußsohlen und stetige Anstiege sorgen für schweisgetränke Wäsche. Das es heute wieder knappe 1000 Höhenmeter werden sollten, hätte ich nicht gedacht. Aber, das prächtige Wetter entschädigt für die Strapazen, eine tolle Fernsicht tut das übrige. Da sind sie wieder, die Bergriesen, ganz hinten der Große Venediger mit seiner eisigen Pracht, der Große Rettenstein sticht mit seiner markanten Gestalt hervor, waren wir da wirklich vor drei Tagen erst oben? Wir können es kaum glauben. Dieses Panorama wird natürlich wieder von unseren Kameras eingefangen.
Das Kitzbüheler Horn grüßt herüber, zwei junge Männer, (beim Fotoshopping kurz vorher kennengelernt), machen Aufnahmen von der Jubilarin (heute 55. Geburtstag, die Blumen an ihrem Rucksack sind der Beweis) und mir.
Ich bin gespannt, irgendwann muß doch das Kaisergebirge in unseren Blick kommen und es sollte nicht mehr lange dauern, dann stet es in seiner voller Pracht vor uns. Das gewaltige Massiv, beeindruckend, darüber der blaue Himmel den Paragleiter hin und wieder durchkreuzen. Dort das Ellmauer Tor und die vielen Gipfel die ich hier gar nicht nennen will. Etwas Wehmut klinkt auf, unterwegs wurde der Entschluss gefasst, nach Scheffau abzusteigen und dann über den Hintersteiner See zur Kaindlhütte und über den Bettlersteig zum Stripsenjoch weiterzugehen.
Bank und Tisch verleiten uns zu einer letzten Brotzeit in dieser wunderschönen Gebirgswelt, bevor wir uns an den Abstieg machen. War die letzte begangene Variante ein gemütlicher Steig, so holt uns jetzt die Schotterstraße wieder ein. Kurz vor der Mittelstation der Bergbahn beobachten wir vier Wanderinnen die einen Abkürzer gehen, sie haben Mühe bei diesem sehr steilen Schotterstück und kommen unten kaum unter der Absperrung (Zaun) hindurch. Das war sicher anstrengender als der Normalweg. Später schimpft dann eine Dame von denen ganz furchtbar über diesen “unmöglichen Weg”, den gehe ich sicher nicht mehr!
Der Wald wird verlassen, wir sehen hügelige Wiesenfelder in saftigem Grün zu beiden Seiten, ein paar prächtige mit Blumen geschmückte Höfe, liebevoll gestaltete Wegkreuze und “Kapellchen”, ein Eldorado für Herz und Seele. Eine alte Bäuerin bestätigt unsere Aussage; “man ist das schön hier”!
Nochmal ein Waldstück, Christas Handy klingelt, Geburtstagswünsche kommen an. Später ein Wegweiser mit dem Jakobswegzeichen und ... dem Jerusalemway Abzeichen. Hier sind also Johannes Aschauer, Otto Klär und David Zwilling vorbeigekommen auf ihrem ½ Jahr dauerndem Weg nach Jerusalem.
Rein zur Info, die uns ein privates Quartier vermittelt, gleich für zwei Nächte. Mein Geburtstagsgeschenk für Christa ist ein freier Tag.
14 29.08.2015 Samstag Ruhetag
Was ist ein freier Tag? Man sollte relaxen, das tun was einem gut tut. Was taten wir? Rumhängen, etwas spazieren, einkaufen, Wäsche waschen, uns gegenseitig – aber auch selbt – nerven.
Der Reihe nach. Das wir die Möglichkeit nützen eine Waschmaschine zu bestücken ist klar, ebenso der Einkauf für die Brotzeit für morgen und für den beschlossenen Obsttag heute Abend. Wird gewaschen, muss die Wäsche später aufgehängt werden, auch logisch.
Der Hintersteiner See liegt fünf Kilometer entfernt, wollen wir dahin? Zu Fuß nicht, mit dem Bus vielleicht, dieses vielleicht hat in etwa die Aussage, wenn ein Bus direkt bei uns hält fahren wir halt mit.. Aber extra drum kümmern tut sich keiner, die Info wäre da und noch auf, unser Zimmervermieter könnte auch gefragt werden....
Aber heute, ja nicht anstrengen. Wieder ist es furchtbar heiss, rumhängen im Zimmer langweilt auch. Die Wäsche ist aufgehängt, die Einkäufe erledigt, es ist ungefähr 13:30 Uhr. Etwas spazieren, nicht zu weit, ein ruhiges Plätzchen suchen, sonnen. Abgemacht, wir gehen los, ein Kneipp Spazierweg, schon nach wenigen Schritten schwitzen wir, kein ruhiges Plätzchen neben der Straße, im Wald dann zu schattig. Zu weit laufen wollen wir auch nicht – Ruhetage sind bei uns bezüglich laufen schon manchmal ausgeartet. Dann ein schön und gut angelegtes rundes Gebäude im Wald, Wasser tropft stetig auf aufgeschichtete Äste und Zweige und bietet so dem Besucher sehr sauerstoffhaltige Luft zum Atmen. Einmitten der Kneippanlage zwei Bänke auf der wir es uns 45 Minuten lang gemütlich machen. Das tat wirklich gut. Zurück zum Ort, hinter dem Rathaus haben wir eine Kneippanlage zum durchwaten gefunden, welche aber gut besucht ist. Hier in der Wiese liegen? Christa kommt sich komisch dabei vor, so suchen wir uns doch was anderes.
Richtig glücklich wurde an diesem Tag keiner von uns, zu letargisch waren wir beide. Geruht hatte der Körper, der Geist war unzufrieden.
15 30.08.2015 Sonntag Scheffau -
08:30 – 17:45 1078 ^ 905 18,3 km
Gutes Frühstück, Zimmer sauber verlassen, Verabschiedung von der Familie Bichler, er ein durchaus netter und angenehmer Mensch, zur Frau hatten wir wenig Kontakt. Teerstraßen bringen uns zum Einstieg in die Rehbergklamm, welche der Hausherr für unseren Weiterweg empfohlen hat. Nicht spektakulär, aber äußerst angenehm zu begehen, führt der Steig einem Bächlein folgend über viele Brücken und Stege in den Wald dahin, bei angenehmer Steigung.
Wieder auf der Straße angekommen laufen wir in Richtung Westen, rechts bietet der Kaiser Einblick auf seine wilden Felswände. Gestern gegen 21:00 Uhr beobachteten wir zwei Lichter die von weit oben den Berg herunterkamen. Es dürfte der Abstieg vom Scheffauer gewesen sein, es war eine helle Mondnacht.
Ab der Kirche bei Bärnstatt nerven die vielen Autos die zum See unterwegs sind. Aber logisch, dieses schöne Wetter will jeder nützen. Beim See angekommen, spüren wir, wie dumm wir gestern waren, hier ist es richtig schön. Ob wir ein stilles Plätzchen gefunden hätten, ist natürlich stark zu bezweifeln.
Gleich rechter Hand führt ein Steig in Richtung Walleralm, dem wir folgen. Auf felsdurchsetzten Wegen steigen wir im Schatten des Mischwaldes höher und höher, pararell dazu verläuft später eine Forststraße, uns ist der Steig lieber und es sollte auch ruhiger sein. Bei der Walleralm genießen wir kalte Getränke und haben einen Mordsspass bei der Unterhaltung mit zwei Veteranen. Sie machen einen “Almrundweg” und bleiben bei jeder Alm gerne sitzen um ein paar Biere zu trinken.
Auf dem Weiterweg zum Hocheck treffen wir auf einige Wanderer. Eine Frau spricht uns an; “Gell ihr seit schon länger unterwegs”, unsere Rucksäcke haben uns verraten und schon sind in ein nettes Gespräch verwickelt.
Der breite Gipfel am Hocheck verführt zu einem Sonnenbad im Gras, wobei eine junge Föhre noch etwas Schatten spendet. In der Kaindlhütte wollen wir nicht nächtigen, es erscheint uns noch etwas zu früh, die Terrasse ist von Leuten überfüllt. Ich freue mich auf den Bettlersteig, den wir in ca. 1 Stunde erreichen müßten, die Spannung steigt. Im Anton-
Bei diesem Einstieg bin ich heuer bei einer anderer Route schon gestanden, jetzt darf ich den Steig begehen. Viele, viele Stufen führen hinab und nochmal hinab, durch eine in allen Grüntönen leuchtende und felsdurchsetzte Landschaft. Wir sind begeistert, wenn auch der Weg eine hohe Konzentration verlangt.
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