Untereggersberg-Riedenurg-Essing-Kehlheim - Wandern so lange der Urlaub reicht

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Panoramaweg an der Altmühl 2019

13  29.10.2019  Dienstag Untereggersberg -   Riedenburg 16,0 km  380 ^ 370
   09:00 – 14:15 / 16:30 – 17:30

Starten gegen 09:00 Uhr nach dem Frühstück und erklimmen gleich mal den Steig rauf zum Schloss. Ein prächtiges und stolzes Gemäuer, das da auf uns herabblickt. Die Burgruine Eggersberg steht auf dem Kirchfelsen und bietet eine tolle Aussicht. Direkt unter uns der Gasthof “zur Schmiede” wo wir genächtigt haben.
Sehr entspannt, weitläufig und ohne großem Gefälle verläuft der Weiterweg.

Erst gemächlich am Waldrand entlang, bis wir wieder eintauchen in das Holz und mit viel Geräusch runterstapfen bis zum Radlweg. Eine Brücke führt auf die linke Altmühlseite, durch den Ort Gundlfing weiter Richtung Perletzhofen. Wo schon von weitem das Apartmenthaus das in den 80iger Jahren als Panoramahotel errichtet wurde, zu sehen war.

Wieder ab ins Gebüsch, war im Ort keinerlei Pausenplatz zu sehen, lädt hier eine kleine idylische “Anlage” ein, rein aus Materialien aus der Natur “gebastelt”. Weit vor uns, oben am Berg ist der Startplatz der Drachenflieger zu erkennen, da verläuft auch der Panoramaweg.  

Genug gegessen und getrunken machen wir uns wieder auf die Socken. Stetig den Berg hoch, es zieht sich ganz schön. Zum Aussichtsfelsen Falkenhorst 5 Minuten zeigt ein Schild, nehmen wir natürlich mit. Ein gigantischer Blick, rechts bis zurück nach Obereggersberg, links ist schon Riedenburg zu erkennen. Wir verlassen den Wald, kommen auf eine Wiese und merken, der Wind kann ungestört durchblasen.

Trotzdem halten wir uns eine Zeit lang beim Startplatz der Drachenflieger auf und übersehen dabei den nahen Teufelsfelsen, wie wir später bemerken. Dann aber los und flott vorbei zum Waldrand, bis uns Bäume wieder Schutz bieten.

Kreuz und quer leitet die Wegführung durch den Wald, gut das so viele Schilder angebracht sind. Kurze Pause bei der Schneiderkapelle (mit viel Liebe geschmückt) und runter nach Riedenburg ein malerisches Städtchen mit bunten Häusern. Überqueren den Main-Donau-Kanal und quartieren uns beim Gasthof zur Post ein.

Gegen halb fünf starten wir mit “kleinem” Rucksack zum Drei-Burgen-Steig, um die Burg Tachenstein, das Schloss Rosenburg und die Ruine Rabenstein zu besichtigen. Der Weg ist ja gut beschildert, so gebe ich die Route nicht in meine App ein. Flott geht es dahin, der Abzweig ist bald gefunden, rauf mit uns. Ein hölzerner Ritter steht vor uns, ein Foto und weiter und weiter und weiter. Rechts eine überdachte Holzbrücke über einen

Abgrund, der Steig dahinter gesperrt. Mich verwundert das keine Beschilderung mehr zu sehen ist, Christa geht es genauso.

Doch das Handy gezückt, wo sind wir? Na das stimmt ja überhaupt nicht mehr, umkehren wollen wir auch nicht, also da lang und irgendwie gelangen wir doch noch zur Burg Tachenstein, die wegen Reparaturarbeiten geschlossen/gesperrt ist. Es ist schon spät und dunkel geworden, zurück zum Gasthaus. Morgen ist auch noch ein Tag, Zeit müßten wir genügend haben. Es darf ein Gordon Bleu sein, gestern war ja kalte Küche, Christa begnügt sich mit einer Currywurst.

14  30.10.2019  Mittwoch Riedenburg  -   Essing  16,6 km  590 ^ 590
   09:00 – 10:15 / 16:30

Leckeres Frühstück, die Sonne scheint, es scheint ein guter Tag zu werden. Wie gestern beschlossen, steigen wir nochmal auf, Tachenstein ausgenommen. Bevorzugen den schönen Waldsteig, nicht die Straße und stehen bald vor Schloß Rosenburg. Am Tor zum Schloss ein Schild, darauf steht “geschlossen von 21.10.2019 bis 20.03.2020.

Nicht so dramatisch, eine Schlossführung hätten wir je nicht gemacht. Ein versteckter Steig bringt uns zur Ruine Rabenstein, was für eine Aussicht. Ich klettere in der Ruine noch ein Stück hoch, bevor wir uns wieder zum Abstieg aufmachen. Hinter der Kirche vorbei führen viele Stufen die verwinkelten

Gassen entlang nach unten. Die Straße entlang, rechts abgebogen und den Weg zum “Frauenstein” beschritten. Wegen Meineids wurde die Frau samt ihrem Einkaufskorb versteinert, erzählt die Legende. Auf knisterndem Laub weiter in Richtung Dichterfelsen mit Aussichtspunkt, dann zu einer Kapelle die am Waldrand liegt.

Dort dürfen wir bei Sonnenschein dahin wandern, bis wir wieder in den kühlen Wald geleitet werden. Bei der Kapelle war auf einem Stein ein Schild angebracht; “Ausgangspunkt zur Wallfahrt nach Altötting – 1856”. Flott dem Panoramaweg gefolgt, es wird spannend, eine Klamm wartet auf uns. “In der Klamm mit ihren feuchten Hangeinschnitten gedeiht ein ganz besonderer Schluchtwald aus Linden,

Ahorn, Esche und Eiben” steht im Wanderführer. Und in der Tat, eine eigenartige Stimmung empfing uns, Felsbarrieren tun sich auf, enge Schlupflöcher und steinere Treppen sind zu bewältigen, einfach schön. Natürlich steigen wir hinauf zum Aussichtsfelsen Klamm mit großartiger Sicht rüber zur Burg Prunn.  

Leider mag mein Handy nicht mehr, keinen Muggs, obwohl die Poverbox dranhängt, die ist auch total leer. Gut das ich noch den Fotoapparat habe. Beim Abstieg nach Nußhausen treffen wir auf einige Wanderer, viele auch mit Kindern. Wieder einmal die Altmühl überquert, da bietet eine windgeschütze Bank Platz für eine Pause. Irgendwie hab ich da was verkehrt in meinem Kopf gespeichert,

ich dachte wir brauchen nicht rauf zur Burg Prunn. Ein Blick auf die Karte, da ist des Rätsels Lösung, der Ort Prunn wird nicht angesteuert, sehr wohl aber die Burg. “Zugang wegen Felsbrüchen gesperrt”, warnt ein Schild, “Umgehung beim Gasthof zur Krone”. Hilft alles nichts, so wird der Weg halt etwas länger, Freude kommt bei uns dabei nicht auf.

Die Straße entlang, ein Pfad zweigt ab, bald sind wir nach oben unterwegs und stehen plötzlich vor der imposanten Burg die im 17. und im 18. Jahrhundert umgebaut wurde und 1946 nochmal umfangreich saniert. Ich gehe noch in den Innenhof wo gerade eine Führung verschwindet. Der Weg steigt weiter an, bald können wir die Burg mit der Altmühl als Hintergrund ablichten.

Forststraßen ziehen durch den Wald, die uns gemächlich wieder nach unten bringen. Die Sonne und schwarze Wolken zeichnen gespenstische Bilder, ein steilerer Hohlweg wechselt die Straße ab. Der Radweg ist erreicht, auf diesem laufen wir weiter, da der Panoramaweg über das “Felsenhäusl” gesperrt ist. Kurz vor Essing zweigt eine Variante zur Burg Randeck ab, die nehmen wir noch mit.


Bereitet die Forststraße noch keine Schwierigkeiten, ist der Abzweig und der weitere Verlauf des Pfades im Wald kaum zu erkennen. Fehlende GPS Signale erschweren das Weiterkommen, da ja unser Standort nicht immer erkennbar ist. Das ist spannend, na ja, die Richtung stimmt. Der Wald lichtet sich und weicht einer Wiese, im Osten verdunkelt sich der Himmel. Unsere Schritte werden schneller, Burg Randeck ist erreicht, ein Holzsteg überbrückt den Graben, wir stehen vor einem verschlossenen Tor. Besichtigung? Im Haus daneben gäbe es einen Schlüssel, wir verzichten, die schwarzen Wolken lassen uns eilig weitergehen. Runter wieder auf schönem Steig nach Essing.

Lassen den Felsen mit Gipfelkreuz rechts liegen und erreichen nach ca. 30 Minuten den an den Fels gebauten Ort. Der Felsenwastlwirt hat Betriebsurlaub, so steuern wir auf den Schneiderwirt zu und quartieren uns dort ein, wollen nicht mehr weitersuchen. Eine Leberknödelsuppe wärmt uns auf, der Salat mit Ochsenstreifen ist ein wares Gedicht. Christa schwärmt von ihrem Burger mit Pommes.

15  31.10.2019  Donnerstag Essing   -   Kehlheim  20,5 km  380 ^ 360
   08:30 – 16:30

Stehen schon um 07:30 auf und sind kurz vor ½ 8 beim ausgezeichneten Frühstück. Wollen keine Zeit verlieren, die letzte Etappe ohne Stress genießen, die Sonne scheint. Den Bus um 16:30 Uhr in Kehlheim zurück nach Dietfurt dürften wir locker schaffen. Im nahen Edeka noch eine Brotzeit gekauft, dann marschieren wir los. Längs durch den Ort, kommen beim Bruckturm vorbei, den wir natürlich etwas genauer in Augenschein nehmen.

Besuchen daraufhin den “Blautopf”, zwar ein Umweg, wollen die “berühmte” Karstquelle aber unbedingt sehen und sind dann doch ein wenig enttäuscht. Auf dem Radweg zum “Tatzelwurm”, lange Zeit die längste Holzbrücke Europas. Dort schiessen wir eine Menge Fotos, Grund dafür ist überwiegend die tolle Sonneneinstrahlung, die sich auch im Wasser spiegelt.

Laufen weiter an der Altmühl / oder Main-Donau-Kanal weiter und übersehen dabei einen Abzweig zu den “Klausenhöhlen” die ich gerne besucht hätte. Erst spät sehe ich das auf meiner Wanderapp, den Wegweiser haben wir wohl wegen der Sonne übersehen. Hat wohl nicht sollen sein, umkehren tun wir nicht extra.

Nach einiger Zeit und Kilometern zweigt der Weg ab, erst am Waldrand vorbei, bis wir später darin verschwinden. Überhaupt, uns ist es kalt obwohl die Sonne scheint, bisher verläuft die Route überwiegend im Schatten. 3 Kilometer zieht sich der 2000 Jahre alte Keltenwall durch den Wald, von der Altmühl bis zur Donau.

Es ist der äußere von drei Ringwällen, die die keltische Stadt “Oppidum Alkimoennis” (Altmühlstadt) schützten.
Wunderbar darauf dahinzuwandern, das Laub raschelt unter den Füßen, die Sonne durchbricht immer wieder die Baumwipfel. Langsam aber sicher kommt ein Hungergefühl in uns hoch, es wird Zeit ein Plätzchen für eine Pause zu finden. Die Donau ist nicht mehr weit, Kloster Weltenburg wird sichtbar und noch etwas voraus eine Bank, die von der Sonne bestrahlt auf uns wartet.

Wir schauen dem Treiben gegenüber in aller Ruhe zu, ein großes Schiff bringt viele Gäste, die unweite “Zille” setzt Personen über. Schön hier, trotzdem müssen wir weiter. Steigen auf zum Aussichtspunkt über der Langen Wand, mit Blick auf das Kloster. Hier sind wir nicht allein, eine Familie spricht uns auf unsere Rucksäcke an und schon sind wir in einem netten Gespräch, das beim gemeinsamen Weiterweg vertieft wird.

Wieder runter zur Donau zieht sich ein Forstweg, erreicht Obstwiesen und später die Einsiedelei Klösterl. Leider geschlossen – seit dem 28.10. - also keinen Kaffe und Kuchen. Gemütlich gehen wir Kelheim entgegen, da kommt ein Mann auf einem Steig aus dem Wald herunter. Das probieren wir auch, auf den Michelsberg scheint ein Bergpfad zu führen.

Dieser Steig wird alsbald steil und ist im vielen Laub nur schwer zu finden. Irgenwann teilt er sich und verläuft am Hang entlang, wo einige Bäume entwurzelt sind. Das heißt; unten durch oder oben drüber, teils auf schmalem Terrain entlang mit tiefen Abgründen. Gut das wir Bergerfahren sind. Irgendwann kommen wir heil und schweisgebadet oben an und stehen vor der riesigen Befreiungshalle.


Verschnaufen und den Abstieg suchen, die Halle wird einmal umrundet, dann die Straße hinab, ich konnte keinerlei Fußweg finden.
Leider gebe ich die Bushaltestelle viel zu spät in meine App ein und somit laufen wir einen riesen Umweg (2 Kilometer mindestens).

Kommen um 16:30 Uhr bei der Haltestelle an und rätseln wann der Bus den nun kommt. Nach der Auskunft per Handy müsste er um 16:34 kommen, tatsächlich wird es 16:54 Uhr, aber Hauptsache er kommt. So weis ich auch warum wir die Klausenhöhlen verpassten und keinen Kaffee mehr im Kloster bekamen. Die Zeit hätte einfach nicht gereicht, wir wollen heute ja noch nach Hause fahren.

Um 17:45 kommen wir in Dietfurt an, kaufen noch ein und erreichen nach problemloser Fahrt um 20:30 Uhr unser trautes Heim.

 
 
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