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Di 04.09. Rif. Alta Via -
Der letzte Wandertag, wie wird er werden? Sitzen etwas lang beim Frühstück, haben noch zu erzählen. Gaby und Thomas starten durch, wollen morgen schon in den Zug einsteigen und nach Hause fahren, bzw. nach Sambuco wo ihr Auto steht. Die Verbindung sei etwas verzwickt meinen sie. Wir haben Zeit, wollen aber nicht trödeln. In Erwartung einer relaxten Strecke haben wir es schon erlebt, das die nötige Spannung nicht mehr da ist, der Körper herunterfährt und somit das Wandern zur Qual wird.
Hohe Berge gibt es nicht mehr zu bewältigen, aber ein stetes Auf und Ab erwartet uns und eine neue Vegetation. Olivenbäume, viele Weingärten, Zypressen, Feigenbäume, südliches Flair macht sich breit. In den Tälern nehmen die Straßen zu, Fabriken, Siedlungen, Gewächshäuser, Autos, das sind die Begleiterscheinungen der Zivilisation. Bei der Kapelle Madonna della Neve eine letzte Rast auf diesem langen aber überaus schönem Weitwanderweg. Diese Route bleibt bis fast zuletzt vom Verkehr verschont, windet sich über Hügel, auf schmalen Pfaden an eingezäunten Gärten und Weinreben vorbei. Das Meer kann man schon riechen, weit draußen sind Schiffsriesen unterwegs. Rechts hinten, das könnten die Hochhäuser von Monte Carlo zu sein.
Noch mal ein Abzweig, rot-
Ein dünner Pfad dringt in Dickicht ein, schön hier, aber auch spannend. Ob wir da durchkommen, eine Schlucht tut sich auf, der Pfad scheint versperrt, mit Klebeband versiegelt! Bei genauerem Hinsehen aber ist der Steig durch einen Erdrutsch „verlegt“ worden, mit Glück und Geschick können wir die Stelle umgehen. So ein Massel!
Nach ein paar Metern erreichen wir die ersten Häuser und eine Straße, um eine Kurve und Ventimiglia öffnet sich unseren Blicken. Was für ein Gefühl! Steiler Abstieg auf Teer, die Bahn versperrt den Weg, links scheint es einen Übergang zu geben, den nützen wir. Dann die Straße runter zum Meer, wir haben es geschafft! Juhuu! Rucksäcke ab, die Zehen ins Wasser gestreckt und eine halbe Stunde gesessen, gelegen und geschaut und gedacht und gelacht und was noch alles?
Zurück in die Stadt, an einem Imbissstand gibt es Pizza und Cola, unser Hotel gesucht, das hatten wir über Booking.com gebucht, für zwei Nächte! Zum Abendessen haben wir uns mit Thomas und Gaby in der Altstadt verabredet. Eine bezaubernde Altstadt, enge Gassen, liebevolle Gärten, Autofrei, typisch italienisch. Von Ristorante aus ein toller Blick aufs Mittelmeer, wir können im Freien speisen.
Mi 05.09. Ventimiglia
Gestern schon hatte ich gleich bei unserem Hotel um die Ecke einen sehr kleinen Friseurladen entdeckt und für heute einen Termin vereinbart. Die Unterhaltung sehr holprig, durch den Schutz sind meine Hände und Arme gebunden, sie können nicht meine Worte verdeutlichen. Trotzdem verstehen wir uns prächtig.
Gehen dann weiter zum Bahnhof, wollen für morgen ein Ticket kaufen und treffen dort tatsächlich Gaby und Thomas nochmal. Tschüß, kommt gut nach Hause und alles Gute!
Decken uns anschließend mit Obst, Getränken und Naschereien ein und begeben uns zum Strand. Faulenzen auf der Liege, schwimmen im warmen Wasser, ein bisschen lesen und den wenigen Leuten zusehen, ja es herrscht kein Trubel. Fünf Stunden halten wir das so aus. Ein Spaziergang in die Stadt rundet den Tag ab.
Do 06.09. Heimreise
Sag noch tschüss zum Friseur, der freut sich sehr darüber. Überpünktlich am Bahnhof, lange Fahrt bis Mailand, der Zug hat wegen eines Defekts über eine Stunde Verspätung. In Mailand müssten wir das Ticket umschreiben lassen, lange Warteschlangen lassen uns ungeduldig werden. Gehen einfach zum Zug, Abfahrt ist um 14:15 Uhr, eine Beamte sagt was von Wagen Nr. 9, der ist brechend voll, weiter in Wagen 11. Christa fühlt sich gar nicht wohl mit der Wahl des Sitzplatzes, bleibt aber. Bis Verona keine Kontrolle, na also.
Keinerlei Probleme gibt es in Verona mit der Umschreibung der Ticket`s, die Platzreservierung bleibt wie gehabt. 1 Stunde Aufenthalt nützen wir mit Essen und Zeitung lesen. Die nette Familie gegenüber zeigt Interesse am GTA. Um 21:45 kommen wir in Rosenheim an, weiterfahrt um 22:30 Uhr. Nach dieser fast endlosen langen Fahrt tun die 20 Minuten Fußmarsch nach Hause richtig gut, hundemüde ins Bett.