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26 09.08.2016 Dienstag Obervellach -
Beim Frühstück geht es sehr gesellig zu, hier machen einige Dauergäste Urlaub. Der Betrieb ist sehr persönlich ausgerichtet, uns gefällt das. Die urige Oma erzählt einige Geschichten, z.B. die Vorteile des Handyzeitalters.
Ein Schulbusfahrer, genervt von den herumtobenden Schulkindern, die nie auf ihren Plätzen sitzenbleiben, hat das Rentenalter erreicht. Zur Überraschung seiner Familie hängt er aber noch zwei Jahre dran, er will weiterarbeiten. Auf die Frage warum, antwortet er: „Jetzt wo alle ein Handy, Smart-
Trotzdem sich der Himmel im Westen schön langsam grau überzieht, laufen wir in kurzer Kleidung los. Wieder macht der „neue“ AAT eine Riesenschleife zum Möllblick. Das heißt erneut einige Kilometer weiter gehen, als im Wanderführer angegeben sind. Dazu noch etwas der Berg hoch und über die Tauernbahn. Der Vorteil ist eine bessere Sicht über das Mölltal und später auf die erst Anfang des 2. Jahrhunderts erbaute Burg Niederfalkenstein-
Nach ca. 1 1/2 Stunden Waldweg, erreichen wir eine schmale Teerstraße, die hier oben die wenigen Bauernhäuser miteinander verbindet.
Bei einem Hof wird ein Hund auf uns aufmerksam und läuft auf uns zu. Nicht mit Knurren und Gebelle, eher neugierig. Sein Alter ist schwer zu schätzen, das Gehwerk eher unrund. Er scheint uns ein Stück begleiten zu wollen, wir denken uns noch nichts dabei. Aber, er lässt nicht locker, auch eindeutige Aufforderungen zu verschwinden, nützen nichts. Beim nächsten Hof, meint ein Traktorfahrer, „ich kenne den Hund, der läuft immer wieder mit AAT Wanderern mit. Er wohnt bei einem Bauern weit hinten, ich rufe dort an, der wird in dann schon abholen“. Etwas beruhigt, marschieren wir weiter, runter zur Burg.
Unter einem Zaun lugt ein Spitz hervor, mit dem lässt sich „unser“ Hund ein und wir sind in los. Unter einem Riesenviadukt dahin (Tauern-
An Bäumen hängen Bilder mit Sprüchen zum Nachdenken, vor dem Burgaufgang eine Bank, die nützen wir für eine Brotzeit.
Leute kommen und mit ihnen?, der Hund. Die Hoffnung er möge sich auch weiterhin den anderen anschließen, erfüllt sich nicht. Erst als ich in so richtig schimpfe, bleibt er zurück. Radler überholen uns, mit ihnen der Hund. Das gleiche Spiel, schimpfen, zurückbleiben. Wind kommt auf, wir laufen etwas schneller, dort vorne ist ein Ort. Blitz und Donner, Regen und Wind, eine Frau kommt auf uns zu, warnt vor einem Sturm. „Kommt mit“, meint sie, „in unserem Caport könnt ihr euch unterstellen“. Das nehmen wir gerne an und machen uns dort „Wind-
Erst nach einer halben Stunde geht es weiter in einen schönen stillen Wald, wo ein Waldlehrpfad in einer knappen Stunde zum Herkuleshof führt. Es regnet und regnet, Blitz und Donner werden Gott sei Dank weniger. Haus erreicht, heute Ruhetag steht vor dem Eingang und auch im Wanderführer. Wir gehen trotzdem hinein und haben Glück, wir dürfen bleiben. Ruhetag ist nur für den normalen Gaststättenbetrieb. Ein nobles Haus, die Jagdvilla Herkuleshof, erbaut in klassizistischem Stil.
Nach den obligatorischen „Arbeiten“, runter und Kaffee trinken, dann raus und umschauen, der Spuk ist vorbei. Auflösende Wolken lassen Blicke auf die Umgebend zu. Nach dem Abendessen noch kurz rauf zur Kirche St. Georg. Beginnender Regen lässt Christa bald umkehren, ich beeile mich, schieße ein paar Bilder und laufe (tropfnass geworden), zurück.
27 10.08.2016 Mittwoch Danielsberg -
Die ganze Nacht über Regen und noch mal Regen der aufs Dach trommelte. In der Früh sieht es nicht besser aus. Wir laufen trotzdem weiter, es zieht uns aber nicht gerade bei diesem „Sauwetter“ hinaus. Gerhard und Gerlinde fahren heute nach Hause, sie hatten die Wandertour bis hierher (mit Rucksacktransport), als Geschenk bekommen. Sie konnten ihr Geschenk nach anfänglichen Bedenken, richtig geniesen. Dies alles erzählten sie uns gestern Abend, welcher wie im Fluge verging.
Dann aber doch, es ist schon 9:45 Uhr, es wird höchste Zeit um aufzubrechen.
Um den Hof herum, toller Blick noch mal aufs Haus mit seinem kleinen See, rauf zur Kirche. Blick ins Tal? Nichts zu sehen ausser grau in grau. Rein in den „magischen“ Wald, den Abstieg gesucht. Trotz Regen, ein Traum hier zu gehen, da ist irgendetwas was Kraft gibt, unbeschreiblich. Leider sind nur wenige Fotos von dieser Gegend (schnell gemacht wegen des Regens), etwas geworden. Schöne Bilder mit Versen zum nachdenken darunter, hängen an Bäumen, leuchtende Farben erfreuen trotz des Wetters. Zügig kommen wir voran, ab Kolbnitz dann wieder auf Teerstraßen. Am Damm des Möllstausees entlang, immer geradeaus, ohne Höhnenunterschiede und es regnet und regnet.
Bei Mühldorf dann will ich eine Pause, egal wo. „Bei der Kirche?“ Christa sagt, „nein“! „Bei der Schule?“ Christa sagt, „nein“! „In die Gaststätte“? „Wo ist hier eine Gaststätte“?. „Dort drüben“ sage ich und schon sind wir drinnen. Tee getrunken und eine warme Suppe gegessen. Das wichtigste aber, umziehen, wir sind patschnass.
Das hat richtig gut getan, so können wir gestärkt zur Barbarossaschlucht gehen!
Der Regen hat fast aufgehört, die Sicht wird besser und zeigt uns; eigentlich nicht überraschend, mit Schnee bezuckerte Berggipfel! Interessant und schön, gut inszeniert, mit einigen Erzählungen auf großen eisernen Buchseiten, schon am Beginn der Schlucht. Steige und Wasser haben immer ihren Reiz, ein wildes Gelände, gezähmt mit Treppen und Stegen. Sagen und Mythen umwehen diesen Ort, weiter oben kommen wir am Barbarossatisch an. Ein riesiger Felsentisch in einer halben Höhle mit angelegtem Grillplatz. Noch ein paar Stufen hinauf und wir erreichen einen Schotterwaldweg. Dieses Stück (gute halbe Stunde) ist recht angenehm zu laufen, was von einem späteren „Steig“ durch sehr feuchtes, nasses und von Kühen zertrampeltes Geläuf, nicht mehr zu behaupten ist. Nun, wir erreichen Hohenburg, die Wallfahrtskirche besichtigen wir nicht, sondern wandern gleich weiter nach Hühnersberg Ein Gehege mit Straußen erregt unsere Aufmerksamkeit und ein Gespräch mit dem Bauern lenkt etwas vom trüben Wetter ab.
Das letzte Stück dann auf Teerstraßen ist etwas zermürbend, noch mal knappe 200 Höhenmeter und die Ungewissheit etwas zu bekommen. Aber es klappt, wir sind wieder einmal die einzigen Gäste, da heute Ruhetag ist. Ein Zimmer mit guten Betten, was warmes zu essen, was will man mehr. Vom Balkon aus ein herrlicher Blick auf den Millstädter See. Die beiden durchaus gesprächigen „Wirtsdamen“ bereiten uns ihre (in der Gegend) berühmten Schnitzel.
28 11.08.2016 Donnerstag Hühnersberg -
Es scheint der Hausherr selbst zu sein, der uns das Frühtück serviert, von den Frauen keine Spur. Das Haus scheint ausgestorben, auch nachdem wir fertig zum Aufbruch sind. Draussen rumgeschaut, keine Menschenseele zu sehen, egal, bezahlt wurde schon gestern. Nur oben bei einem offenen Fenster sitzt eine Katze.
Ohne Gruß weggehen? Eigentlich nicht unsere Sache, hier bleibt uns aber keine andere Möglichkeit. Den Dreitälerblick (Millstättersee, Mölltal, Drautal) haben wir irgendwie übersehen, (soll auch nicht so berauschend sein, meinte gestern eine der Damen). Ist auch nicht so wichtig, weiter runter nach Altersberg auf Schotterstraßen. Einzig Ziegen sorgen für Abwechslung, bei dem sonnigem Wetter (die Luft ist aber noch kalt) ist es schön zu laufen.
Es kann nicht immer Höhepunkte geben. Die Beschilderung ist heute etwas spärlicher angebracht, immer wieder müssen wir im Wanderführer nachlesen.
Die Drachenschlucht, ein Familienereignis. Besonders für Kinder ein herrlicher Weg. Farbige Stationen mit vielen Märchenfiguren, Drachen, Käfer, Hexenbesen und sonstigem. Viele bemalte Bilder, gemalt von Kindern, besäumen den Weg. Eine „echte“ Hexe schreibt uns mit dunkelroter „Schlehentinte“ unsere Vornamen auf Zettel (sie sollen uns Glück bringen), die wir in liebevoller Erinnerung bis nach Hause bringen. Dieses Mädel war so was von authentisch, so frisch, so fröhlich, so mitreißend. Dann die 175 Meter lange Hängebrücke, natürlich ein Ereignis. Pause in der Westernstadt (Eis) und weiter. Nun begann eine Zeit des Zweifels bei mir. Rechts war und ist der Millstättersee zu sehen, wir gehen aber immer mehr nach links. Da stimmt doch was nicht, sage ich immer wieder zu Christa.
Beschilderung, zwar spärlich ist zwar da, ich zweifle aber trotzdem. Erst ein Blick in den GPS gibt Entwarnung, wir sind richtig. Obwohl ich den Schwenk in diese Richtung, nach Gmünd eben, nicht ganz nachvollziehen kann. Erst später wird mir klar, der AAT hat viele Windungen, mehrere Orte wollen ein Stück von dem Kuchen haben, der da heißt; essen, trinken, übernachten.
Der rechte Weg gesucht, ein Mann gibt Tipps, Danke. Zwischen Autobahn und Landstraße entlang, unter ersterer hindurch, ein Auto hält. Der Fahrer lässt seinen Hund „einsteigen“, spricht uns an und meint als er Christa von hinten sieht, „Host du de Hosn vo deim Voda oh?“ Christa dreht sich um, der Mann sagt ganz entgeistert! „Jetzad iss a Kittl!“ Wir müssen schallend lachen, der Mann auch.
Vorne ist schon die mächtige Burg zu sehen. Noch vor der Überquerung der Brücke zur Altstadt, lockt uns ein Hotel.
Der Preis stimmt und sogar eine Sauna mit dabei, juhuu! Erst noch Stadtbummel und Burgbesichtigung, um alle Sehenswürdigkeiten anzuschauen bräuchte man einen Tag länger. Ja, Gmünd, die kleine Künstlerstadt, ist wirklich eine Reise wert. Ein kleines Eis, zurück zum Quartier und rein in die Sauna.
29 12.08.2016 Freitag Gmünd -
Es wird wieder ein schöner sonniger Tag heute, jetzt wo wir bei der Bäckerei weggehen, trage ich aber noch leichte Handschuhe. Es ist doch noch etwas kalt, Kunststück, die Berge sind oben mit Schnee angezuckert. Ruhige Wege führen überwiegend durch Wald am Hang des Tschiernocks entlang, in gemächlichem auf und ab. Das Gebüsch, die Sträucher, die Blumen die hier wild wachsen, begeistern uns, die Ruhe tut ein übriges. Später dann sieht man hinunter auf die Lieser (Fluß), die Bundesstraße, sowie zur Autobahn. In Kolm sind dann die ersten Häuser zu sehen und die Burg Sommeregg, wo gleich drei Wochen lang Ritterspiele und Lagerleben wie im Mittelalter sind. Jetzt um 14:00 Uhr ist aber noch nichts los. Wir gehen zur Burg und besichtigen diese, logisch das sich hier auch ein „Ritterliches Restaurant“ befindet. Unseren Hunger hatten wir aber schon bei einer gemütlichen Pause gestillt.
Bei Treffling hatte ich Schilder mit Übernachtungsmöglichkeiten gesehen, Christa ein Schild „Tangern 45 Minuten“. Tangern, da müssen wir morgen hin, bleiben wir hier, ersparen wir uns ein Stück des Aufstiegs. Gesagt, getan, wir quartieren uns im Trefflinger Hof ein und laufen wenig später mit „leichtem Gepäck“ runter nach Seeboden. Logisch, das wir nicht schummeln. Machen eine kleine Runde durch den jetzt geöffneten Burgfestplatz, wo allerhand Spiele und natürlich auch was für Hunger und Durst angeboten wird. Nach einer Stunde stehen wir nach gemütlicher Wanderung auf netten Pfaden, am Millstättersee. Anekdote; Eine Frau schneidet gerade mit einer kleinen elektrischen Heckenschere den Zaun. Ich gehe zu ihr und frage; „können sie bitte auch meinen Bart damit stutzen?“ Schlagfertig kommt die Antwort, „da muss ich erst noch die Klinge schärfen“. Lachen auf beiden Seiten, das sind so Kleinigkeiten auf unseren Wegen, die Spass machen. Das Wasser glänzt ruhig in der Sonne, ein paar Boote treiben träge dahin.
Dann zurück an der Uferpromenade, ein Cafe das uns zusagt, finden wir leider nicht. Das Treiben hier, die hektischen Leute, nerven uns. Wo geht es nach Tangern? Eigentlich wollte ich bis dorthin laufen und von da zurück nach Treffling. Das Schild „Tangern 1 Stunde“ lässt uns anders entscheiden. Ein Cola getrunken (Supermarkt), das belebt auch, dann auf schnellsten Weg zurück. Dachten wir, ohne Stadtplan tun wir uns aber schwer. So, noch mal rein ins Getümmel und bei einer Info nachgefragt. Was sind wir froh, bald wieder auf Wald-
30 13.08.2016 Samstag Seeboden -
Die Wirtsleute sind nicht gerade redselig, nur das nötigste wird gesprochen, was man halt für ein Frühstück braucht. Ist halt so, dafür wird ein bischen geratscht mit den holländischen Gästen. Es wird spannend, die erste größere Bergtour steht an, wie werden sie sein, die Nockberge? Um 8:30 Uhr sind wir unterwegs nach Tangern, laufen überwiegend die Straße entlang, die aber wenig befahren ist. Mein GPS lot`st uns dann am Ort auf die richtige Wegführung. Fortstraßen führen zur Pichlhütte, nur taubesetzte Blumen lenken von der Eintönigkeit etwas ab. Die Sicht wird immer besser, die Hütte befindet sich natürlich in toller Lage mit Seeblick. Aber auch sonst, mit etlichen geschnitzen Figuren und Zeugs, verbreitet sie ein besonderes Flair.
Umziehen, die Sonne brennt, der Steig der weiterführt, bringt uns zum schwitzen. Schöne Wege, blauer Himmel ober uns, blauer See unter uns, unsere Seelen lachen. Tschiernock 3,5 Stunden steht auf einem Schild, der AAT läuft links, etwas bergab, stimmt das? Ja, etwas später wieder ein Schild, Tschiernock 2 Stunden, das gefällt uns besser. Tolle Farben, tolle Wege, die sich natürlich immer weiter nach oben schlängeln. Die Sommeregger Alm, viele Autos stehen da, ein Mordsbetrieb, schnell vorbei (müssen über die Terrasse). Einige Serpentinen, dann stehen wir vor dem „Steinernen Tisch“, eine gut 2 Quadratmeter große Marmorplatte auf einem alten Marmorbruchstein. Eingemeiselt ist die Geschichte der „Hadischen Leut“.
Nach weiteren 200 Höhenmetern stehen wir dann oben am Tschiernock (2088 Meter) und genießen eine herrliche Aussicht. Natürlich ist dieser Berg gut frequentiert, nerven tun aber hauptsächlich zwei Buben, die es sich auf dem Gipfelkreuz „bequem“ gemacht haben. Den Eltern scheint das egal zu sein, bzw. sie sind stolz darauf, so tolle Söhne zu haben. Erst nach knapp einer halben Stunde klettern sie wieder herunter, so das wir doch noch ein Gipfelkreuzbild, ohne „Besteiger“ bekommen. Rundherum Berge, im Nordwesten die 3360 Meter hohe Hochalmspitze, von der die vergletscherte Flanke herüberleuchtet, natürlich die Nockberge mit ihren sanften Hügeln, mittendrin der Rosennock mit 2440 Metern der höchste davon. Auch der Mittagskogel auf slowenischem Gebiet ist zu sehen, dem wandern wir die nächsten Tage unaufhaltsam entgegen. Die weiteren 2 Stunden ein purer Genuss auf diesem Kammweg zu laufen, diese Weite, diese Landschaft. Der Aufstieg hat sich gelohnt, die Mühen waren nicht umsonst, wieder einmal kommen wir uns so richtig frei vor.
Es folgt der Hochpalfennock und später der Tschierweger-
Das letzte Kreuz ist erreicht, 4 Frauen und Simon sitzen auf der Bank und genießen den Ausblick wie wir. Ich sage; „Na Simon, auch begeistert von der Gegend“?. Er guckt mich entgeistert an, „woher weist du meinen Namen“? Nun, den hatte ich beim ersten Gipfel aufgeschnappt.
Abstieg zur Alexanderhütte, welch ein Kontrast, der Weg verläuft durch fahles Gras, unten der dunkelblaue See, dahinter die Berge und der blaue Himmel. Vor zwei Tagen hatte ich vorbestellt, Ferien und Samstag, das wird eng hatten wir gedacht. So war es auch, „nur ein Notquartier wäre noch machbar“, sagte die Sennerin. „Egal, nehmen wir, wir haben ja Schlafsäcke dabei“, meine Antwort. Wir sitzen auf der Terrasse und genießen den Ausblick bei Kaffee und Strudel, bzw. wollten genießen. Am Tisch nebenan sitzen so an die 8 Burschen, die meißten davon sturzbetrunken und machen einen Höllenlärm. Ich melde mich an, die Wirtin ist etwas geschockt, „stimmt, ihr habt euch auch angemeldet“. Totale Überbuchung, selbst unser Notlager ist schon besetzt (mit den Burschen, da wären wir auch nicht mit rein). Die Lösung erfahren wir später, wir werden abgefahren zur „Schönen Aussicht“ (eine noble Gaststätte) und morgen wieder hochgebracht. Kein Problem für uns. Für diese Umstände war Kaffee und Kuchen frei und sogar die Jause für den nächsten Tag! Beide hatten je ein Einzelzimmer von Bediensteten – ich das von Bibi, die uns nach unten gefahren hatte.. Der honorige Wirt der „Schönen Aussicht“ brachte uns höchstpersönlich wieder hoch, dabei erfuhren wir einiges über die Region Kärnten und deren Kommunalpolitik.
31 14.08.2016 Sonntag Alexanderhütte -
Wieder ein traumhaft schöner Tag, der Aufstieg zum Kamplnock, vorbei an der Millsätter Hütte beträgt etwa 350 Höhenmeter, das ist überschaubar. Bei der Hütte treffen wir auf den Holländer von gestern früh. „Ich war um 6:00 Uhr schon unterwegs zum Kamplnock“ erzählt er stolz, „wo seid ihr denn abgeblieben?“ Durch die Umstände sind wir heute erst um 9:30 weggekommen, da hat er schon recht. Er hat die Hütte gestern aber auf einem bequemeren Weg erreicht.
Wieder begeistert uns der Rundblick, „dort hinten ist die Ankogelgruppe, da waren wir vor 7 Tagen“, sage ich zu Christa. „Unglaublich, wie weit man zu Fuß doch kommt und wie die Zeit vergeht“, meint sie. Schautafeln erklären die Bergszenarie rundherum, Karawanken, Julische Alpen, Radstätter Tauern, usw. Und wieder knappe 2 Stunden Höhenweg zur Millstätter Alpe, zum Lammersdorfer Berg, zum Granattor, zu den Stoanamandl. Wir gehen gemächlich, haben Zeit zum ratschen, werden immer wieder gefragt wohin wir mit unseren großen Rucksäcken unterwegs sind. Großes Staunen, bei der Antwort, dass wir den ganzen AAT an einem Stück gehen wollen. Beim Granattor wieder großer Trubel, viele Leute sind da unterwegs. Verständlich, wir bewegen uns ja auf dem Sentiero dell` Amore. Dann finden wir den schönen Pfad nach unten, laufen nicht ewig der mit AAT beschilderten Schotterstraße hinab.
Kurz bevor wir die Lammersdorfer Hütte erreichen, zeigt das Schild nach links (Jufen – Arnikasteig), da geht es nochmal einen Berg hoch. Wir brauchen dafür nicht ins Getümmel der Menschenmassen bei der Hütte. Schon von oben war zu sehen, das die Parkplätze zum bersten voll sind. Drei Leute überholen wir beim hochgehen, bei der Rast auf dem Berg merken wir dann, das die männliche Person blind ist. Respekt, an alle, Blinder, wie Begleiter! Der nächste Abstieg, durch Wald und Wiesen, gut beschildert bis….. Aufgrund von Abkürzern wissen wir plötzlich nicht mehr weiter und das nächste AAT Schild, nicht richtig zu deuten. Auch mein GPS hilft plötzlich nicht weiter, da Standpunkt und Richtung nicht klar sind. Wir schaffen das dann aber doch, wäre ja gelacht. Die weitere Wegführung erscheint uns später wieder unerklärlich, eine ewig lange Schleife kostet fast eine Stunde und dann ist die Alm zu. Sicher ist es schön zu laufen in Wiesen-
Endlich stimmt die Richtung wieder, ratschen mit Forstarbeitern, die wir später bei einer Pause wieder treffen sollten. Der Himmel überzieht sich schwarz und fernes Donnergrollen ist zu hören. Vorsichtshalber die Regensachen übergezogen, da es zu tröpfeln beginnt. Noch 1 Stunde bis Matzelsdorf, das wir noch einigermaßen trocken erreichen.
Zwei Anfragen zur Übernachtung schlagen fehl, doch weiter bis Döbriach, das eigentliche Ziel für heute. Durch die Fragerei haben wir wieder Zeit verloren. Um eine Kurve, vor einem Haus ein Schild, fragen? „Kostet nichts“, meine ich und frage den jungen Mann der da im Hof steht. Er müsse erst die Eltern fragen, weg ist er. „Geht in Ordnung, ihr müsst aber warten bis das Zimmer gerichtet ist“, seine positiven Worte etwas später. Ich winke Christa, sie ist erleichtert.
Sehr herzliche Leute, Sohn wie Eltern, eigentlich vermieten sie nicht mehr für nur eine Nacht. Sie haben ihre Stammkundschaft die bei ihnen Urlaub machen. Da haben wir wieder einmal Glück gehabt. Die Küche bleibt heute aber kalt. Ein paar Scheiben Brot, Äpfel und Saft werden uns auf meine Anfrage geboten. Von der Jause der Alexanderhütte haben wir noch genügend anderes zu essen. Das Mahl nehmen wir auf dem Balkon ein. Das Gewitter kam gar nicht richtig, es verzog sich wieder, aber weis man das vorher? Nach einem Regenschauer mit Regenbogen, war der Spuk vorbei.