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Richterhütte – Birnlückenhütte „Hans Führer -
Wieder um 8:00 schon weg, heute ist es genauso kalt, dazu noch windig und trüb, trotzdem ratschen wir noch 15 Min. mit dem jüngeren der "Gesteinsmänner", der sehr sympathisch ist. Er mache ein Studium ,erzählt er, die drei Wochen hier oben wären ein Traum, ihm graue schon wieder von der ganzen Hektik unten im Tal. So haben wir auch schon oft gedacht, aber er als junger Kerl? In der Nacht sei ein Lawinenabgang zu hören gewesen und ab dem Jahr 2020 werde wohl kein Gletscher mehr unterhalb der Dreitausendergrenze zu sehen sein, erläutert er weiter. Zur Erderwärmung trägt der Mensch sicherlich bei, aber nur ganz gering, da ist viel Panikmache und Geschäftemacherei dahinter, größtenteils sind die unterirdischen Vulkane der Ozeane Verursacher der Erderwärmung, so seine weiteren Ausführungen. Zur Verarbeitung dieser ganzen Informationen haben wir dann Zeit beim Aufstieg zur Windbachscharte (2697), wo zum Schluss Elektrokabel als Sicherung verwendet wurden. Irgendwie habe ich beim Abstieg auf der anderen Seite (Seilsicherung mit ein paar ausgerissenenen Haken), ein sehr mulmiges Gefühl, durch die Witterung sind auch die Steine rutschiger. Aber in der Nachbetrachtung war ich auch selber dran Schuld. Stöcke, die immer wieder behindern, Handschuhe an – zum Fotografieren wieder aus – und der Drang, doch auch vorwärts zu kommen. Christa meint, geh halt ein bisschen langsamer. Der Nebel lässt den Abgrund nur erahnen, manchmal hilft es wenn ich nichts sehe, heute nicht. Weiter unten wird der Steig dann etwas breiter, das Gelände flacher, das Gehen wird wieder zum Genuss. Eine kleine Herde Schafe stellt sich uns in den Weg, wir haben unseren Spaß mit ihnen, sie scheinen mich als ihren neuen Leithammel auserkoren zu haben. Später gehe ich noch (ohne Rucksack, Christa macht Pause) zum Eissee hoch, Foto machen und wieder zurück. Auch heute sind nur wenige Wanderer unterwegs, uns soll´s recht sein. Es folgt wieder der übliche Abstieg, wie sonst sollen wir die massigen Wände zu unserer Rechten überwinden, als diese weitläufig zu umgehen? Die Wolken werden immer dunkler, ab und zu fallen ein paar Regentropfen auf uns herab, den Rucksack und uns vor Nässe zu schützen scheint Sinn zu machen. Dann den Kesselweg hoch zur Tauerscharte, Geduld ist gefragt, auch bei der Witterung. Linker Hand kommt auch ein Weg, auf dem tatsächlich drei Biker ihr Rad hoch schieben. Der Übergang und somit Südtirol ist erreicht, mich fesselt einmal mehr die Aussicht in die neue Bergwelt. Christa dagegen ist geschockt von dem Marterl am Übergang, das von drei Geschwistern erzählt, die am 14.08.1972 im Schneesturm erfroren sind. Mitten im Sommer, fast auf den Tag genau vor 40 Jahren. Abstieg zur Neugersdorfer Hütte, in der Wanderkarte als verfallen und unbewohnt bezeichnet, heute mit italienischer Flagge und 5 Hunden davor. Aber alle zahm. Reingehen? Besser wohl nicht, ob sie dann auch so zahm bleiben? An der Hütte vorbei über ewiges Blockwerk, Riesenblöcke, aber schön aneinander gereiht, man kann gut darauf gehen. Später quert der Lausitzer Weg, dem wir bis zur "Teufelsstiege" folgen. Das Tal wird enger, die Piste immer abschüssiger. Die besagte Stiege führt steil, Stufe für Stufe aus der Saggasse, zum Teil mit Seilsicherung. Etliche Tritte quälen die Beine, ehe sich ein neuer Blick auftut. Beim Abzweig (Aufstieg Glockenkarkopf) machen wir Pause und lassen dabei eine 4 er Gruppe, später eine 3 er Gruppe passieren. Wie soll da drüber ein Weg weiterführen, denken wir uns bei der Betrachtung der umliegenden Wände. Das Vorbeilassen der Wanderer hat so seine Vorteile, so sehen wir immer wieder die Wegführung. Ab und zu mal ein paar kleine gesicherte Stellen, das war es schon an "Gefährlichkeit", die natürlich jedermann/frau selber einschätzt. Nach seinem Können, seinen Möglichkeiten und der Witterung entsprechend. Das ewige Eis kommt immer näher, wird immer imposanter – Vendigergebiet – die Dreiherrnspitze müsste auszumachen sein, das Gebiet ist mir aber zu unbekannt. Übrigens, seit geraumer Zeit wird es heller und heller, sogar die Sonne begrüßt uns und läßt alles noch herrlicher erscheinen. Bergpfad und Blockgestein wechseln sich ab, die Birnlückenhütte (2441) ist schon sichtbar, wir müssen nur noch absteigen. Italienische Stimmen sind zu hören, aber auch deutsche. Darunter die von Roswitha, die uns gleich einen sonnigen Platz anbietet. Ja, die 70 jährige ist schon vor über einer Stunde angekommen, sie hätte es wegen der schwarzen Wolken eilig gehabt. Noch zwei deutschsprachige sitzen am Tisch, ein älterer Herr und ein etwa 55-
"Mein Kollege (Verwandter?) soll meine Arbeit fortsetzen, er hat mich schon oft unterstützt, oder bei Klettertouren gesichert". Auf meine Frage nach dessen Zielen meinte dieser aber: "Ich habe viele Hobbys, neben Bergsteigen auch Drachenfliegen und ich möchte auf einen Segeltörn gehen". Da klingen unsere Ziele mit "Weiterwandern solange es geht" direkt bescheiden, aber wir sind keinesfalls neidisch.
Birnlückenhütte – St. Jakob / Bruneck „Völkerwanderung“
Diese Hütte war rammelvoll, Roswitha, die für heute ein Zimmer buchen wollte (Richter-
Immer noch gehen uns 3 Tage von diesem Weg ab. Letztes Jahr mussten wir wegen Zeitmangel, heuer wegen dem Wintereinbruch im August mit Schneesturm und Minusgraden abbrechen. Aber nächstes Jahr........