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Montag 16.08.2010
Endlich, wir fliegen in die USA, ein langer Flug liegt vor uns. Christa kauft noch ein. Frisches bestelltes Pfisterbrot, Butter und Kaffee. Obwohl zeitig weggefahren, kommt sie relativ spät zurück und etwas Stress und Hektik breitet sich aus. Dann sitzen wir im Auto von Adrian, dieses stinkt nach Zigaretten, Christa schimpft fährt aber trotzdem mit, kein "Umzug" mehr in unser Auto, das wäre wieder ein Zeitverlust. Langsam, langsam, meint Christa als Adrian den Rückwärtsgang einlegt und los stürmt, wir kommen schon noch rechtzeitig zum Flughafen. Wo ist noch einmal der Abflugterminal fragt Adrian, ich nehme den Zettel lese und sage Terminal 2. Nein nein ruft Christa von hinten vor, dass kann nicht sein. Noch einmal nehme ich den Zettel und jetzt steht hier ganz groß Terminal 1, ich glaube ich brauche eine Brille. Einchecken, alles ok., auch der Flug nach London, das Finden von Block B ist nicht ganz einfach. Hier fragen, dort fragen und dann stehen wir unter dem Flughafen und steigen in die U-
leicht schwitzen. Schon im Flugzeug mussten wir diesbezüglich ein Formular über mitgebrachte Waren ausfüllen. Eine ganze Stunde stehen wir an, zwischendurch kommt ein Schnüffelhund, schnüffelt an den Taschen und Rucksäcken drei mal werden uns Fragen gestellt, ob wir etwas zu verzollen hätten. Das Brot und der Kaffee gehen als Präsent durch, aber nach der "Meggelebutter" wird ja nicht gefragt und wir sagen nichts. Dann endlich sind wir durch. Gott sei Dank! Christa ist schon ganz aufgeregt und Rosi wartet schon lange, es ist sehr heiß. Ein schönes Abendrot begrüßt uns aber auch dunkle Wolken sind am Himmel, "die tun uns nichts", meint Rosi auf meine Frage nach einem Gewitter. Robert kommt und heißt uns Herzlich Willkommen. Bitte keine Klimaanlage, sage ich, vorm Bett gehen. Das war ein Fehler, denn...
17.08.2010 Dienstag
Es war viel zu warm, ich habe schlecht geschlafen. Auf der anderen Seite habe ich Angst mich durch die Klimaanlage zu verkühlen. Bis ich wieder Heim fliege wird es sich schon einspielen. Für uns Deutsche ist es nicht vorstellbar, aber es ist wirklich zu heiß um um 8:00 Uhr Früh auf der Terrasse zu frühstücken. Brauchen für dieses sehr lange, aber wir haben uns auch viel zu erzählen. Danach machen wir mit Rosi eine Erkundungsfahrt und besuchen dabei auch Klara, eine liebe deutsche Bekannte, die uns zum Kaffee trinken einlädt. Für sie haben wir die "Meggelebutter" mitgebracht,
worüber sie sich sehr freut. Zum Abendessen besucht uns Robert mit Familie. Die anfängliche Scheu bei den Kindern ist trotz Sprachproblemen, bald weg. Mitgebrachte Schokolade und spielen mit ihnen, helfen dabei. Heute entlädt sich ein Gewitter am Abend mit heftigem Wind und Regen. Warm bleibt es trotzdem, deshalb bleiben wir draußen sitzen und es ist wunderschön dem Naturschauspiel zu zusehen. Für diese Nacht bedeutet dies; Fenster auf und doch Klimaanlage ab, denn Temperaturen von 27° C sind wir auch von zu Hause gewohnt.
18.08.2010 Mittwoch
Heute können wir auf der Terrasse frühstücken, das Gewitter gestern hat gut abgekühlt. Dabei sehen wir den Kolibris zu, die Zuckerwasser aus einem laternenähnlichen Behälter "zuzeln". Schön den kleinen zierlichen Tieren zuzusehen, die überhaupt nicht scheu sind. Später fahren wir mit Rosi ins Fitnesscenter, welch ein Schock, es ist saukalt darin. Die haben das Studio extrem herab gekühlt und Christa meint zu Rosi, „na so was, bei euch in Amerika muss man ja beim sporteln erfrieren.“ Draußen lädt die schöne Badeanlage zum Schwimmen, Aufwärmen und Wasserwandern ein. Aber Vorsicht, hier haben wir wieder über 40 Grad, also Sonnenbrandgefahr. Nach dem Mittagessen mit Eiern, Speck und Kaffee, legen wir uns etwas schlafen. Später ist shoppen angesagt, brauchen unbedingt noch ein paar luftige Kleidungsstücke. Wau, was für ein riesiger Markt, hier kann man sich ja richtig verlaufen. Später fahren wir zu Robert`s Haus, wir sind zum Essen eingeladen. Spielen mit den Kindern, Pläne schmieden für die nächsten Tage, „jetzt könnt ihr noch nein zu meiner Vorplanung sagen,“ meinte Robert zu uns. Er hat sich viel Arbeit gemacht um uns die schönsten Plätze von seiner Heimat zu zeigen. Da unser Wunsch mehr zum Wandern als Städte anzuschauen ihm auch entgegen kommt, werden wir „den Teufel tun“ und hier irgendetwas umwerfen. Schon ist der Tag vorbei, nur noch nach "Hause" fahren und packen, für die kommenden Tage. Opa und unsere Kinder erfahren per E-
19.08.2010 Donnerstag
Vor der Abreise Packprobleme: Was nehmen wir wohin mit? Etwas bleibt hier in Phönix, einiges kommt in den Koffer der in Flaggstaff (Sommerhaus) gebraucht wird und für die nächsten 6 Tage brauchen wir Wandersachen. Gar nicht so einfach die richtigen Entscheidungen zu treffen. Aber irgendwann ist auch dies geschafft und nun geht es los, mit Rosis Auto fahren wir nach Flaggstaff, von dort geht dann die Reise mit Robert und seinem Turan weiter zum Bricecanyon. Es ist Rosi`s Auto schon nicht klein, aber in den Turan von Robert geht eine ganze Wohnzimmereinrichtung hinein. Die grandiosen Gegenden, die unglaubliche Weite verlangen nach einigen Fotostopps. Ich vergleiche diese Weite, mit Spanien, wo wir zu Fuß durch gewandert sind. Die Höhe von Flaggstaff über 2000 Meter erkennt man nicht. Von hier aus geht es erst richtig in die Berge hoch. Stopp bei der Brücke über den kleinen Colorado. Erste Eindrücke über diese gewaltigen Naturerscheinungen, der Einblick in den Kleinen-
20.08.2010 Freitag
Frühstück im Zimmer, bzw. auf dem Balkon, wo es noch frisch ist. Gestern hatte es geregnet, wie wird wohl heute das Wetter werden? Dann geht es los. Sonnencreme auftragen und mit Fliegenschutz einsprühen, rät uns Robert. Toll das Wetter, umwerfend der Weg durch das Labyrinth. Hinter jeder Biegung erwarten uns neue Eindrücke. Man kann sich schier nicht satt sehen. Der tapferen Rosi geht später die Puste aus. Wir teilen uns. Robert und Rosi gehen "oben rum", ich mit Christa nochmal auf und ab durch das Gelände. Wir sehen unglaubliche Gebilde, die Phantasie wird angeregt. Noch ein Abstecher, so werden es 676 hm. Wir treffen auf einige deutsche, nein bayerische Urlauber, die sind doch wirklich überall. Zum Teil stinkt es nach Pferdepisse, ist auch klar, hier wird durchgeritten, das Zeug`s nicht weggeräumt. Toller Aufstieg und oben treffen wir wieder auf Rosi und Robert. Der Weg oben herum war zwar nicht so steil, dafür aber länger. Nach dem Abendessen gucken wir nochmal in aller Ruhe die phantastische Gegend bei untergehender Sonne an. Allein hier könnten wir viele Tage bleiben, aber Arizona ist groß und hat noch mehr zu bieten.
21.08.2010 Samstag
Aufstehen, Frühstück, Abfahrt, alles ganz gemütlich. Wir fahren weiter zum Zioncanyon, unser nächstes Ziel. Hier wird ein Zelt für zwei Nächte aufgebaut. Vor dem einchecken kaufe ich noch drei Bücher, Zion-
22.08.2010 Sonntag
Amerikanische Pfannkuchen werden zum Frühstück von Robert dem Chefkoch serviert. Suttlebusse bringen uns wieder zum Ausgangspunkt, diesesmal dem "Angel-
23.08.2010 Montag
Eier und Speck zum Frühstück. Nach dem Zeltabbau ist wieder gute Logistik gefragt, damit alles im Auto Platz hat. Tschüß Zioncanon, servus Monument Valley. Auf der Fahrt dorthin immer wieder Fotostopp, die weite Gegend, ein Wahnsinn. Der Aussichtspunkt beim Mittagessen, besser konnten wir es nicht erwischen. Freier Blick auf den gestauten Glencanyon. Im Moument Valley gibt es ein neues tolles Navajoindianerhotel. Hier in dieser Gegend drehte John Ford viele seiner Filme. Einer läuft gerade mit John Wayne auf einer Großleinwand und wenn wir den Blick von der Leinwand nehmen, glauben wir noch immer im Film zu sein, denn die Kulisse ist die gleiche. Als wir im Hotel eingecheckt sind, musste ich nur so staunen. Kein Mensch hat uns aufgehalten oder angesprochen, als wir mit unserer großen Kühlbox durchs Hotel marschiert sind. Unser Frühstück, die Brotzeit und unser Abendessen war gerettet. Dann wieder Fotosafari, denn der Sonnenuntergang war vom feinsten. Die Klimaanlage ist extrem kalt, da muss man ja Angst haben im Bett zu erfrieren.
24.08.2010 Dienstag
Bald stehen wir auf, der Sonnenaufgang wartet in voller Pracht auf uns. Tolle Bilder werden geschossen, aber auchviel zu viele, wer wird das wieder ausmisten. Danach machen wir einen Trail zu den Felsmonumenten, der Eingang ist schwer zu finden, 2 Std. die es Wert sind, laufen wir einsam in dieser Weite. Wunderschön. Leider haben wir keine Stöcke dabei, es ist beschwerlicher als gedacht, der Sand macht das Gehen schwer. Hut ab vor Rosi. Die Wüste lebt, immer wieder begeistern uns Blumen, Echsen und anderes Getier. Anschließend fahren wir mit dem Auto durch diese besondere Landschaft, in der einige Navajos immer noch wie ursprünglich leben. Die Fahrt ist heiss und staubig, das vor uns fahrende Cabrio mit einer angeberischen, mit riesigem Fotogerät hantierenden Dame, haben wir bald überholt und so richtig eingestaubt. Robert fährt gut durch diese holprigen Straßen, wir machen wieder viele Bilder. „Heimreise“ zur Cabin, Rosi`s Sommerhaus in Flaggstaff, dass sehr geräumig und gemütlich ist. Einkauf und Planung für die kommenden Tage. Wir sind alle müde, um 21:00 geht`s ab ins Bett. Danke Robert für diese schönen Tage; Er muss wieder nach Hause, seine Patienten, (er ist Arzt), warten schon auf ihn.
25.08.2010 Mittwoch
Ruhetag.
Wir frühstücken auf der Terasse bei Sonnenschein, in Phönix, hat man es vor lauter Hitze auf der Terasse nicht aushalten können, hier ist es – 2 Autostunden weiter – gerade richtig. Wir sammeln unsere Wäsche, fahren nach Willams zum Waschen und zum Einkaufen. Weiter verläuft der Tag mit Fotografieren, Bilder ordnen und löschen, lesen und Leute beobachten. Rosi hat den Tag im Internet verbracht. Sie hat geplant und für die nächsten Tage eine Reise zum Grand Canyoon mit dem Zug organisiert.
26.08.2010 Donnerstag
Gegen 9:00 Uhr sind wir am Bahnhof in Willams wo uns drei Country Musiker mit schönen Balladen empfangen. Die Stimmung ist relaxend und gut. Später gibt es eine kleine Westernvorführung mit viel Witz (den ich leider nicht verstehe, da mein Englisch dafür nicht ausreicht) und natürlich eine Schießerei. Die Zeit im Zug wird unterbrochen mit angenehmer Lifemusik. Die Gegend ist weit, weit, weit. Später fahren wir durch viel Wald, bis wir dann am Rande vom Grand Canyon ankommen. Glücklicherweise können wir unser Zimmer schon belegen, wohin sonst mit unserem Gepäck. Dann machen wir uns auf den Weg. Rosi meint zwar sie müsse nicht mitgehen, wir überreden sie aber, den oberen Rand des Canyons abzuschreiten. Diese Strecke ist wirklich sehr gut ausgebaut, sogar Rollstuhlgeeignet. Es versteht sich, dass hier viele Leute unterwegs sind. Die Blicke hinunter begeistern uns immer wieder aufs neue. Die Felsformationen verändern sich ständig, 16 km sollen es bis zum gegenüberliegenden Rand sein. Beim ersten Anblick des Grand Canyon war ich enttäuscht. Kann aber auch nicht sagen, was ich erwartet habe. Viele – hauptsächlich junge Leute, wagen sich gefährlich weit auf vorstehende Felsen, um so photografisch festgehaltene "krasse" Bilder von sich zu haben. Christa mag diesem Leichtsinn gar nicht zugucken. Mit dem Bus fahren wir vom Mather Point wieder zurück, die Damen gehen Kaffeetrinken, mich zieht es noch hinab. Den Angel Trail wollen wir morgen gehen, ich erkunde schon mal den Weg und genieße die ersten Eindrücke, dabei spreche ich mit einem deutschen Ehepaar, das mir entgegenkommt. Viele von den Wanderern die mir entgegen kommen, schauen fertig aus, aber bei dieser hitze auch kein wunder. Das kann ja morgen heiter werden, da werden wir dann so den Berg herauf schleichen. Das Abendrot fällt wegen vieler Wolken etwas dürftig aus, trotzdem kann ich die ruhige Stimmung hier genießen. Rosi und Christa sind schon ein wenig aufgeregt als ich dann endlich wieder zu ihnen stoße, war doch etwas länger unterwegs als eigentlich geplant.
27.08.2010 Freitag
Nicht besonders gut geschlafen, der Kühlschrank war laut, Licht blendet und Lärm dringt ins Zimmer. Wir stehen vor 5:00 Uhr auf, Frühstücken, packen Brotzeit und viel zu trinken in unseren Rucksack und ab geht die Post, aber ohne Rosi. Es sind mindestens 1000 hm zu überwinden, bei dieser Hitze zu viel für eine, zwar sehr flotte, 75 jährige. Entgegen unseren Bergen geht es erst mal hinunter, wir kommen gut voran, trotz vieler Fotopausen. Den Indian Garden erreichen wir nach ca. 1 ½ Stunden und entscheiden zum Plateau weiterzugehen und nicht Richtung Phantom Ranch, welche noch über fünf Meilen entfernt liegt. Leider müssen wir bis spätestens 15:30 Uhr wieder am Bahnhof sein, der Zug fährt um 16:00 Uhr zurück. Ein psychisches Handycap, zeitlich so eingesperrt zu sein, zumal wir ja dann "hinauf" müssen. Die hiesigen Rancher rechnen; 2 Std. Abstieg = 4 Stunden Aufstieg. Es zieht sich noch bis zum Plateau, aber hier unten ist es herrlich, wenn auch heiß. Hier könnte ich eintauchen in die wilde Natur und diese mit allen Pooren genießen. Es ist ruhiger als oben an der Kante, dem Rummel gehen wir gerne aus dem Weg. Der Colorado liegt noch ca. 350 Meter unter uns. Tief eingeschnitten in die Felsen hat er sich sein Bett erarbeitet. Heute ist er braun gefärbt. Wir sehen den Weg der Abwärts führt, sicherlich wären wir noch eine Std. mehr gelaufen als hierher. Es geht zurück, unsere Brotzeit wollen wir im Schatten einnehmen. Einen solchen gibt es bei der Indian Ranch. Leider stehen da gerade ca. 15 Mulis (Mischung zwischen Pferd und Esel) genau in diesem Schatten und warten dort auf den Weitermarsch, eine Krähe und einige Chipmunkis auf unsere Brotzeit. Echsen sonnen sich vor uns. Herrlich, wäre da nicht dieser Gestank der Mulis, igitt. Eine Rancherin frägt uns, ob bei uns alles in Ordung wäre, viele haben mit dem Kreislauf zu kämpfen. Ja alles ok, was zu diesem Zeitpunkt auch gestimmt hat. Drei Wasserstellen haben wir beim Abstieg gezählt, also brauchen wir nicht mit Wasser sparen. Wolken verdecken immer wieder die Sonne und das ist gut so. Somit haben wir nur mit ca. 38 Grad zu kämpfen. Wir unterhalten uns mit Stuttgartern und Passauern, fragen, ob sie übernachtet hätten, oder einen Rundgang machen. Ein Vater mit zwei Söhnen überholt uns ganz dynamisch, später holen wir sie immer wieder ein. Einer der Jungen hat größere Probleme. Auch Christa macht der Kreislauf zu schaffen, zwischenzeitlich zweifeln wir daran, überhaupt noch rechtzeitig oben anzukommen. Sie übergießt ihren Kopf mit Wasser, das hilft, es wird besser. Um 15:00 Uhr haben wir`s geschafft, sind doch noch gut in der Zeit. Sogar umziehen und frischmachen ist noch drin. Rückfahrt; müde steigen wir in den Zug, dösen etwas, das Buffet erfrischt uns -
Zusatz:
Wir schreiben das Jahr 2012. Tante Rosi wird sehr schwer krank, darum beschließen Christa und ich, wir fliegen für 14 Tage nach Amerika. Wollen Rosi nach ihrer schweren OP und Reha etwas aufbauen. Ich glaube, dass ist uns gut gelungen. Rosi fuhr mit uns noch einmal zum Grand Canyon. Sie wusste, unser größter Wunsch ist es, dem Grand Canyon buchstäblich „auf den Grund“ zu gehen. Rosi blieb im Hotel und wir marschierten über den Kaibab Trail zum Colorado hinunter. Am Anfang war es noch finster, so dass wir von der Gegend nicht viel sehen konnten. Aber dann geht die Sonne auf und wir sind wie beim ersten mal schon, tief beeindruckt. Wasserstellen gibt es auf dieser Strecke nicht, dafür ein paar Toilettenhäuschen mit Donnerbalken. Treffen vier Männer mit sehr schwere Rucksäcke, sie sind eine Woche hier im Grand-
Danke Rosi!