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12 21.08.2020 Freitag Lusenhaus -
09:00 – 14:15 Wirtshaus-
Um nicht direkt unter dem Fenster (bei uns immer offen) schlafen zu müssen, haben wir etwas umgestellt. Das Fenster zweigt direkt nach Osten, die ersten Sonnenstrahlen kitzeln unsere Gesichter. Der Aufgang nicht minder schön als gestern das Verschwinden. Steigen nach dem Frühstück noch mal rauf zum Gipfel, heute ist genug Zeit, es pressiert nichts. Geniesen in aller Ruhe die Stille, ich schaue mir den Nordaufstieg an, der ist nicht weniger steil. Da hinten diese kleine Schneise, das müßte der Kammweg sein.
Auf dem von Ende Januar schon bekannten Fahrweg runter bis uns ein Abzweig in den Wald lockt. Ein Ehepaar aus Franken mit ihrem Enkel verwickelt uns in ein nettes Gespräch. „Heute müßte es schon etwas trockener sein“, meint er, „gestern bekamen wir noch nasse Füße, als wir dort gelaufen sind“.
Freuen uns wieder auf einem Waldweg gehen zu können und somit auf weichem Untergrund. Weiter unten ist die Gegend wieder mit viel Totholz, Farnen und Sträuchern durchsetzt. Relativ eben geht es weiter in Richtung „Tummelplatz“ und jetzt kommen die angekündigten feuchten Stellen, die nur mühsam zu umgehen oder durchqueren sind. Gerade mal 3 Personen begegnen uns bis zum Rastplatz (Schutzhütte).
Eine gute Stunde weiter erreichen wir die Steinbachklause mit seinem idyllischen Triststausee. Dort verweilen wir einige Zeit, bewundern Libellen bei ihren Flugkünsten und lauschen dem Gequacke von Fröschen.
Neben dem rauschenden Steinbach wandern wir in Urwaldgebiet hinein. Kreuz und quer liegen die Bäume herum, der Weg ist aber gut geräumt. Wunderbar das alles, unser Herz geht auf, was sind wir froh dies alles machen zu können. Einen großen Parkplatz durchschritten, links ein großer Badesee und nochmal eine Steigung bis zum Zentrum von Mauth. Die Wirtshaus-
Egal, ein Zimmer ist frei. Gleiches Ritual wie schon so oft, eincecken, frisch machen, runter zum Kaffeetrinken. Das Wetter ist schön, die Temperaturen noch angenehm, so nehmen wir das Abendessen im Freien ein und freuen uns, dass auch Regina und Martin hier übernachten. Es ist ihre letzte Nacht. Mein Kutschergulasch ist vom feinsten, Christa schwärmt von ihrer vegetarischen Speise. Unterhalten wir uns erst über die beiden Tische hinweg, setzen wir uns später mit genügend Abstand an einen Tisch (jeweils Stirnseitig), Frau Wirtin akzeptiert das. Man spürt, irgendwie ticken wir gleich.
13 22.08.2020 Samstag Mauth -
09:30 – 13:30 Pension zum Pfennig-
Nach dem Einkauf beim Bäcker treffen wir nochmal Regina und Martin, knipsen ein paar Erinnerungsfotos, dann geht jeder seines Weges. Für uns wieder eine kürzere Tour, die bald unfreiwillig verlängert wird. Sehe links oben am Waldrand einen Wegweiser und schon laufe ich querfeldein über die Wiese dorthin, Christa hinterher. Aber, kein Goldsteig, der verläuft rechts unten. Die Wegführung etwas gewöhnungsbedürftig (warum nicht an der Glashütte vorbei?), immer wieder auf Teerstraßen und steil den Berg runter.
Sonnenblumen und unbekannte Blumen erheitern unsere Gemüter wieder, runter zum Sägewerk der Annathalmühle und dann links einen geschotterten Feldweg hinauf. So 350 Höhenmeter gewinnen wir dabei und noch ein kleiner Zwischenfall. Bei einer Pause bleibe ich länger sitzen, der Weg ist ja gut beschildert. Ich gehe und gehe, kann Christa aber nicht einholen, was ist da los? Tatsächlich, sie ist bei dem Abzweig nach Mitterfirmiansreut nach links gegangen. Als ich auf eine Schotterstraße stoße, sehe ich sie weiter oben gerade dieselbe betreten. „Ich habe überhaupt nicht aufgepasst“, meint sie zu mir.
Queren eine Skipiste von wo aus der Brotjacklriegl zu sehen ist, da waren wir schon einmal. Ich habe von einer Aussichtskanzel gelesen und vermute diese auf dem Almberg wo ein Kreuz steht und peile dieses an. Christa wartet derweil auf mich. Kein Aussichtsturm weit und breit, also wieder zurück, am Schlittenlift entlang.
Gehen beide um eine Biegung, da ist sie die Aussichtsstelle, nur 20 Meter vom Pausenplatz entfernt, verdeckt von Bäumen. Ein schöner Blick in die Täler und zu den entfernten Orten.
Passieren beim Abstieg die Bruder-
Unser Quartier liegt gleich gegenüber der Hauptstraße, Oma passt auf ihre Enkeltochter auf, die schnell ihre Spielsachen vor mit in Sicherheit bringt und ruft ihren Sohn. Der Himmel hat sich dunkel bewölkt, ein Kaffee im Freien ist aber noch drin. Statte der schönen nahen Kirche noch einen Besuch ab und sage Danke. Heute Abend gibt es wieder einmal ein Schnitzel, Gorden bleu mit Meerrettich, eine Spezialität des Hauses.
14 23.08.2020 Sonntag Philippsreuth -
08:30 – 15:45 Cafe-
Mit dem jungen Wirt kann man gut reden, sehr unkompliziert. Er erzählt von einem Bekannten, der auch eine Wirtschaft besitzt, dies aber ohne Freude, eher wiederwillig tut. Ein paar mal schon hat er ihm schon den Rat gegeben, doch was anderes zu machen.
Einen weiten Bogen macht der Goldsteig, da gehen wir doch eine Abkürzung. Diese ist kaum zu finden, hinter dem Klärweg führt ein Pfad durch den Wald, danach geht es durch hohe Wiesen am Waldrand weiter. Sind froh die Beschilderung wieder zu haben, auch wenn wir nun auf Fortstraßen weitergehen müssen, Zumindest wechselt diese sich mit Pfaden ab. Pfade tun dem Körper gut, auf Forststraßen kommt man schneller voran.
Leopoldsreut, ein Ort den es nicht mehr gibt, nur ein Schulhaus und die Kirche stehen noch. „Schon 1860 verließen die ersten Familien den Ort. Das karge und harte Leben mit sechs Monaten Winter ohne Strom und Wasserversorgung führte schließlich dazu, dass 1965 die letzten Einwohner Leopoldsreut aufgaben“. So steht es im Rother Wanderführer. Viele Schautafeln erzählen von dieser Zeit.
Noch zwei Kilometer bis zum Haidel (1166) mit seinem Aussichtsturm. Von dort hat man einen wunderbaren Rundblick über die schöne Gegend. Wir schaffen die 158 Stufen ohne unsere Rucksäcke, ob sie jemand klaut? Wohl kaum. Wieder unten machen wir Pause und kommen mit anderen Wanderern ins Gespräch.
Vier Kilometer sparen wir uns, bis Haidmühle sind wir nur noch auf Forststraßen unterwegs. Ratschen mit einem Blaubeerpflücker, der ist mit dem Radl da. Unsere Finger sind auch schon ganz blau von den Köstlichkeiten der Natur. Sogar ein paar Steinpilze hatte ich unterwegs gesehen.
Am Aussichtsturm waren schon einige Leute, je näher wir Haidmühle kommen, desto mehr sind wieder unterwegs. Wer kann es ihnen verdenken, ein ideales Wanderwetter. Erreichen die Kneippanlage am Mirasatbach, die sieht richtig gut aus, mit Liegebänken (alle besetzt) usw. Entschließen uns auf den kürzesten Weg in den Ort Haidmühle zu gehen, noch ca. 1 ½ Kilometer.
Erinnerungen werden wach; Als wir 2014 nach Krumau gefahren sind, um den Jakobsweg nach Wasserburg zu gehen, war hier Endstation mit dem Bus. Die Grenze wurde zu Fuß überschritten, drüben ging es mit dem Zug weiter.
Die Cafe-
Trinken auf der Terrasse noch Kaffee und essen einen Zwetschgendatschi. Dieser ist angebrannt stellen wir fest. So richtig wohl fühlen wir uns hier nicht. Die Dame läuft ohne Mundschutz herum, das ganze Ambiente ist etwas schäbig. Da bietet uns die Herbergsdame Halbpension an, Kohlrabisuppe habe ich noch mitbekommen, Haupt-
Das Zimmer aber vollkommen in Ordnung. Im stattlichen Gebäude des Gasthofes Dieter Strohmaier haben wir fürstlich gegessen, Schweinebraten bzw. Kalbsrahmbraten.