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Dienstag 21.Juni 2011 Stein -
08:45 -
Herrlicher Sonnenschein erwartet uns am heutigen Morgen. Gestärkt mit einem kräftigen Frühstück machen wir uns erwartungsvoll auf die anspruchsvolle Strecke. Zuerst führt uns eine Forststraße zu einem Waldpfad, welchem wir, immer rechts haltend, bis zu den verfallenen Unterberghütten folgen. Hier übernachten? Wenn ich an die Schlangen denke die es hier geben soll, lieber nicht. Durch kniehohes Gras laufen wir entlang des Gliderbaches in wunderbar blühender Landschaft. Erst bei der Suche nach einem Fotomotiv, fällt mir die Brücke auf die über den Bach führt und tatsächlich, unser Weg führt auf der anderen Seite weiter. Glück gehabt, hier haben sich schon einige verlaufen. Steiler und steiler schlängelt sich der Weg zum Mahdbichl hinauf. So richtig kommt Christa heute nicht in die Gänge, aber auch langsam kommt man voran. Majestätisch erhebt sich der Hochfeiler gegenüber des Tales, auch der Gliderferner läßt sich immer deutlicher erkennen. Steil und steinig steigen wir höher, Holzplanken verhindern ein rutschen des feinen und unangenehmen Schotter`s, Schneefelder werden gequert. Schließlich stehe ich oben, mitten auf festem Schnee, was sich wohl hinter der Kante verbirgt? Geht es da steil hinunter? Eine Wächte? Äußerst vorsichtig erkunde ich das Gelände, Entwarnung, nichts ist zu befürchten. Wir genießen den grandiosen Rundumblick, in der Ferne sind schon die Dolomiten zu erkennen. Für eine Pause ist es hier oben zu kalt (mit 2644 Metern der höchste Punkt dieses Streckenabschnittes), so stapfen wir auf dem gut tragenden Schnee hinab zum Grindlberger See und beschließen nach dem der Durst gestillt ist, gleich weiter zur oberen Engbergalm abzusteigen. Wir gehen gut und werden doch immer wieder ausgepfiffen, wartet bis wir euch erwischen! Gemeint sind die Murmeltiere die warnende Pfiffe ausstoßen, wenn sie Gefahr wittern. Nur eins bekommen wir zu Gesicht. Laut schnatternd kommen zwei Gänse ums Hauseck, der Bernhardiner dagegen schaut uns nur gelangweilt an als wir der Alm näherkommen. Leckeren frischen Holundersaft genießen wir sodann bei Sonnenschein und schöner Aussicht. In Kehren geht`s runter zum Talgrund, zur unteren Engbergalm, dann weiter immer dem Weitenbergbach entlang. Kühe grasen auf saftigen Weiden, die Gegend ist ein kleines Paradies. Das Tal verengt sich, der Bach rauscht in die Duner Klamm hinein, der mitunter steile Weg wurde hier zum Teil betoniert. Eine Teer-
Mittwoch 22.Juni 2011 Pfunders -
09:45 -
Man kann es getrost „ausschlafen“ nennen, wenn man erst um 8:00 aufsteht. Die letzten drei Etappen waren schon etwas anstrengend und unsere Planung lässt es zu, heute etwas kürzer zu treten. Wir gehen nur bis Niedervintl. Erst wandern wir auf Teerstraßen bergab, später dann finden wir einen schönen Wald-
Donnerstag 23.Juni 2011 Niedervintl -
09:00 -
Trüb und regnerisch empfängt uns der Tag. Aber im Rodenecker Wald kann uns der Regen nicht viel anhaben. Wie es wohl mit umgestürzten Bäumen aussieht? Stetig führt der Weg bergauf, Serpentinen über Serpentinen, mal steiler, mal flacher. 1 Stunde, zwei Stunden, drei Stunden und es ist nichts zu sehen als Wald, der gestrige Sturm hat hier keinerlei Spuren hinterlasssen. War das Donner? Es wird doch kein Gewitter kommen, obwohl, finster genug wäre es. Endlich lichtet sich der Wald, Almwiesen tun sich auf und Almhütten stehen da. Endlich Bänke wo man sich setzen kann, der Proviant wird verzehrt, dann wickeln wir uns dick ein, sogar in Schutzfolie und warten das Gewitter ab. Irgendwann müssen wir doch wieder weiter, das Gewitter wird schwächer, kreist aber ständig um uns herum. Eigentlich eine schöne Gegend wo wir gehen, auch wenn es trüb ist. Vor uns zieht wieder eine Regenwand auf und kommt immer näher. Plötzlich wieder Blitze und starker Donner, Kühe und Pferde stellen sich bei Bäumen unter, wir suchen kurzen Schutz bei den nächsten Almen. Es schüttet aus Kübeln, guter Test für die Regenkleidung. Die Schuhe versinken im Morast. Dann haben wir sie endlich doch erreicht, die Kreuzwiesen Alm. Ein imposantes und urgemütliches Gebäude. Wir haben sogar ein Zimmer mit Dusche. Tut das gut. Nach einem reichlichen Abendmahl hat sich das ungemütliche Wetter verzogen, die Sonne sorgt für eine unglaubliche Abendstimmung.
Freitag 24.Juni 2011 Kreuzwiesen Alm -
08:10 -
Zum Weggehen ziehen wir gerne warme Sachen an, ich bin auch um Stirnband und Handschuhe froh. Wieder einmal weht der Wind viele Wolken vor sich her. Die Sicht ist dennoch nicht schlecht, nur die obersten Berggipfel lassen sich nicht sehen. Nebelfetzen aus den Tälern treiben in die Höhe. Auf bequem zu begehenden Graspfaden wandern wir im stetigen auf und ab durch die abwechslungsreiche Landschaft. Zäune werden überstiegen und Bäche gequert. Ein kleiner Umweg führt uns auf den Gipfel Gampill/Monte Campigglio. Im Tal sehen wir Bruneck und St. Lorenzen, später können wir sogar Franzensfeste ausmachen. Malerisch präsentiert sich der Glittner See auf 2151 Metern Höhe, hier auf dem gleichnamigen Joch, wo uns zwei Schwäne unfein ihre Schwänze präsentieren, die Köpfe stecken sie ins Wasser. An der verlassenen Turnaretscher Hütte vorbei steigen wir über das Lüsner Joch zur Maurerberghütte. Hier verweilen wir etwas auf bequemen Bänken, stärken uns und genießen die Aussicht zur Nordflanke des Peitlerkofels. Die Stimmung und Spannung wächst, der erste Dolomitenstock baut sich vor uns auf. Bevor wir diesem aber zu nahe kommen, gilt es ein paar hundert Höhenmeter abzusteigen. Die Zivilisation hört man hier wieder deutlich, brummende Motoren von schweren Motorrädern und das Nähmaschinen artige Geheule von zumeist Japanischen Maschinen, die sich an der Passstraße des Würzjoches austoben. Nochmal Pause am Wirtshaus bei strahlender Sonne – hier wäre es gut zum aushalten – dann gehen wir weiter. Ein älterer Herr meint: „Nicht mehr lange, dann habt ihr es geschafft“ und ist dann ganz verwundert, als er von uns hört: „Knappe 3 Stunden werden es schon noch werden“. „Wir gehen weiter, Richtung Venedig“, erklären wir und kehren nicht wie die meisten hier, in eine dieser urigen und gemütlichen Hütten am Wegesrand ein. Die Straße wird ein Sträßchen, dann ein Weg, später ein Bergpfad und schlängelt sich immer steiler über Geröllfelder und Schuttrinnen. Mit Spannung erklimmen wir die Peitlerscharte und sind fasziniert von dem Panorama das sich hier oben bietet. Ich kann mich schier nicht sattsehen. Logisch das der Fotoapperat viel zu tun bekommt. Noch eine gute halbe Stunde marschieren wir mit Hochgenuss in dieser wunderbaren Bergwelt in Richtung Schlüterhütte, die langsam auch kommen darf. Noch ein, zwei Biegungen und wir sehen die Hütte stolz unter mächtigen Felsen stehen. Der Blick ist frei auf die Geisler-
Samstag 25.Juni 2011 Schlüterhütte -
08:10 17:30 1219 ^ 1396 18 km
Wieder einmal gibt es diese mir verhassten „Plastikfrühstücke“, wo alles – Marmelade, Streichwurst, Honig -
Fazit: Respekt was jeder zu leisten imstande ist; trotz der Anstrengungen, Veränderungen von Routen usw. hat es nie ein böses Wort gegeben; die Etappen mal länger, mal kürzer waren gut gemischt; überwiegend gute Quartiere; Wirte und Service waren ok.
Schon zeitig stehen wir auf, der Rucksack ist gepackt, die Bekleidung bereitgelegt. Diesmal ist unser Sohn Alexander dran, uns zum Grödner Joch zu fahren, die nächste und letzte Etappe nach Venedig liegt vor uns. Wo bitte schön soll hier der Einstieg sein, denke ich, als ich den gewaltigen Sella Stock vor mir so ansehe. Wieder einmal durchflutet ein Kribbeln meinen Körper, wie wird er wohl sein dieser versicherte Steig, der zur Pisciadu Hütte führt. Die Beschreibungen die ich darüber gelesen habe sind so widersprüchlich, wie wir Menschen halt auch sind. Der eine empfindet den Steig als leicht, der andere meint sich unbedingt sichern zu müssen.
Samstag 06.August Grödner Joch -
09:45 -
Klar und sonnig ist der Vormittag, als wir hinter dem Hotel Frara die ersten Schritte auf das Sella Massiv setzen. Der Weg windet sich zunächst steil hoch, bis wir eine Schuttflanke queren und schließlich unter dem Kar Val Setus stehen. Hier sehen wir in die riesige Furche des gigantischen Nordabsturzes des Kolosses, wo sich ein Steig in stetem Zick Zack im Kar nach oben windet. Nach etwa einer halben Stunde weitet sich das Hochtal und wir steigen den linken Abzweig, gesichert mit Stahlseilen und -
Sonntag 07. August Rif. Pisciadu -
08:30 -
Die Nacht ist schnell vorbei, das Wetter wie gestern Abend, nieslig, grau, Nebelverhangen, nur in den unteren Regionen scheint es immer wieder mal aufzureißen. Unser Weg aber führt nach oben, wir wollen den Piz Boe besteigen, unseren ersten Dreitausender. Zunächst steigen wir zum See ab, um dann dem schottrigen Steig durch die Westflanke des Cima Pisciadu zu folgen. Darauf folgt wieder ein mit Stahlseilen, -
Montag 08. August Rif. Forcella Pordoi -
10:00 14:45 591 ^ 1398 10 km
Immer noch hängen graue Wolken in den Wänden welche der Wind mit leichtem Nieselregen vorantreibt. Dick eingemummt machen wir uns auf den Weg der in Serpentinen durch das schottrige Kar hinableitet. Weiter unten wo der Wind nicht mehr so zu spüren ist wird es wärmer, sogar die Wolken reißen ab und zu auf. Die Pordoi Joch Passstraße ist zu sehen und zu hören, ein gut ausgebauter Weg verläuft hinab zur Passstraße, der aber ungemein rutschig ist. Der lehmige Untergrund klebt sich in den Schuhrillen fest, jeder Schritt muss wohlüberlegt sein um nicht auszurutschen. Wir begegnen den ersten Wanderern die zum Sella Stock aufsteigen. Der Wind wird wieder stärker, ebenso der Regen, wieder einmal umziehen. Ein genervter Berggeher teilt uns seinen Abbruch mit. „Ich fahre mit dem Bus nach Haus und steige später wieder ein“, erklärt er uns. Das bringt mich kurzfristig auf die Idee, doch für heute hier zu bleiben und erst morgen weiterzugehen. Nein, machen wir nicht, Gott sei Dank. Wir steigen die stark besuchte Schotterstraße nach oben, bis wir den Bindelweg erreichen und können es nicht glauben, nach Süden hin eine ausgezeichnete Sicht zu haben. Die Sonne leuchtet bald so stark, dass wieder ein Kleiderwechsel notwendig wird. Ich denke an den Mann der vor zwei Stunden heimgefahren ist. Freudig und gelöst spazieren wir weiter bis zum Refugio Viel dal Pan. Unterwegs komme ich noch mit einer Gruppe deutscher Radfahrer ins Gespräch, die aus dem Schwabenländle bis nach Jesolo radeln. Von der Marmolada, noch Wolkenverhangen, leuchtet das ewige Eis herüber zu uns, die wir gerade ein leichtes Mittagessen einnehmen. Weiter geht`s, erst mal zu einem Aussichtspunkt, der uns zurück blicken lässt wo wir gestern waren. Ohne ein einziges Wölkchen präsentiert sich uns der gesamte Sella Stock mit dem Piz Boe als höchsten Punkt. Dort oben waren wir? Wau! Wandert mein Blick weiter nach links, erkenne ich den Durchstieg der Pordoi-
Dienstag 09. August Rif. Castiglioni -
08:30 17:30 194 ^ 1285 19 km
Erst mal quälen Teerstraßen unsere Füße, dann laufen wir an einer Schafherde vorbei die Skipiste abwärts. Murmeltiere heitern mit ihren Pfiffen die Hatscherei in wenig beschaulicher Gegend auf. In Malge Ciapela machen wir Pause und sehen dabei den Gondeln zu, die zur Marmolada hochfahren. Schnell ist der Entschluss gefasst, mit einzusteigen, der Zeitplan lässt dies zu. Zweimal steigen wir um, dann sind wir ganz oben und sehen nichts als Nebel. Die Enttäuschung ist aber bald vorbei, die Wolken lichten sich. Nach allen Richtungen öffnen sich ständig neue Fenster, die Dolomiten, nicht nur von hier oben, eine Wucht. Zum Betreten des ewigen Eises bleibt wenig Zeit, gebannt schaue ich zwei Tourengruppen auf ihrem Weg nach unten zu. Auch ein kleiner Klettersteig zu einem nahen Gipfel, erzeugt Sehnsucht. Die Sottoguda-
Mittwoch 10. August Masare -
09:30 -
Jetzt gilt es Entscheidungen zu treffen. Von Masare führt ein Steig in etwa 4 1/2 Stunden direkt zum Rifugio Tissi hoch. Als Alternative kann man mit der Seilbahn in Etappen bis zum Col die Baldi fahren und von dort, über das Rifugio Aldofo Soninoal Coldai zum Coldai-
Donnerstag 11. August Rif. Tissi -
08:10 -
Die Nächte sind kalt in diesen Höhen, in der Früh um 8:00 ziehen wir gerne die warmen Sachen an. Entsprechend ausgerüstet ist auch der Trupp Pfadfinder oder ähnliches die mit uns aufbrechen, etwa 25 Leute. Erstmal gehen wir auf dem balkon-
Freitag 12. August Rif. Carestiato -
07:45 -
Absolut Traumhaft verläuft der Weg, hat man erst einmal den Passo Duran und zwei Kilometer Fußweg auf Teerstraßen hinter sich. Im Nationalpark Belluneser Dolomiten herrscht wilde Bergschönheit und Einsamkeit, nur wenige Wanderer verlaufen sich hierher. Wir gehen viel durch Wald, Latschen und an Wochenendhausgroßen Felsblöcken vorbei, mal steil, dann wieder flach, über Block-
Samstag 13. August Rif. Pramperet -
08:00 -
Das Rifugio Bianchet ist unser nächstes Ziel. Bewusst ausgesucht für die Schiara Überschreitung. Berti und Bärbl umgehen den Klettersteig.
Vorgeschichte: Christa bekommt zu ihrem 50. Geburtstag eine Klettersteig-
Gut haben wir geschlafen in diesem Notquartier, da sind Schlafsäcke schon was wert. Wieder lacht die Sonne schon beim weggehen. Erst einmal ist ein Aufstieg zu bewältigen bis wir das Hochplateau des Pezedei erreichen. „Dort erwartet uns ein umwerfender Blick auf den vor uns liegenden Aufstieg zu den beiden Forcellas de Zita (Süd+Nord), im weltentrückten Grat der Cime de Zita mit dem Monte Talvena direkt dahinter“, zitiert aus meinem Reiseführer. Über Schotterterrassen steigen wir hoch, die Kehren werden immer steiler, mit Hilfe der Hände erreichen wir schließlich das Plateau, weiter steigen wir zum Kamm der Forcella de Zita Süd, um uns dann wieder an den Abstieg zu machen. Aber nicht ohne die atemberaubende Kulisse in unseren Fotoapparaten festgehalten zu haben. Die achte Etappe ist heute. Wir sind schon gut eingelaufen, schaffen auch diese Hürden problemlos und mit dem notwendigen Оbacht geben, welches in den Bergen unerlässlich ist. Als Traum kann man auch den weiteren Abstieg bis zum Rifugio Pian de Fontiane bezeichnen. Der Pfad geht mal durch wildwüchsige Wiesen, quert Geröllfelder, oder fordert unsere volle Aufmerksamkeit in steilerem Felsgelände. Dann noch ein Höhepunkt; Ich, wir sehen unser erstes Edelweiß auf freier Wildbahn. Ein erhabenes Gefühl. Das Rifugio ist urgemütlich, es wird auch zur Übernachtung empfohlen, wir aber gehen weiter. Erst mal wieder ein Abstieg, um später im schattigen Buchenwald wieder aufzusteigen. Wir treffen die Holländerin mit ihrem australischen Freund, die ganz wie wir, den Weg genießen. Bald haben wir Einblick auf die Felsbastion der Schiara, die sich hinter Belluno von Süden aus gesehen, auftürmt. Hinter diesen beiden Gipfeln -